Von Sauerbraten und Trainerraten

Auch die Gerüchte um Pep Guardiola lassen Jupp Heynckes kalt, erst im März will er sich zur Zukunft äußern. Über Weihnachten redet er.
Florian Bogner |
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Will den maximalen Erfolg: Jupp Heynckes.
dpa Will den maximalen Erfolg: Jupp Heynckes.

Auch die Gerüchte um Pep Guardiola lassen Jupp Heynckes, Trainer des FC Bayern, kalt, erst im März will er sich zur Zukunft äußern. Über Weihnachten redet er.

München - Einen Cent für jede Frage nach seiner Zukunft beim FC Bayern – Jupp Heynckes müsste ein ganzes Fass mit Kleingeld von der Säbener Straße rollen.

Natürlich wurde der 67-Jährige auch am Donnerstag, am Tag vor dem letzten Hinrundenspiel gegen seinen Ex-Klub Borussia Mönchengladbach (20.30 Uhr, Sky & Liga total!), gefragt, wie es denn nun aussehe – bleibt er oder hört er auf?

Oliver Kahn, der Ex-Titan, hatte in seinem Blog schließlich den Gedanken vervielfältigt, Heynckes könne ja dem ehemaligen Barcelona-Trainer Pep Guardiola, derzeit arbeitssuchend, ab Sommer 2013 im Hintergrund zur Seite stehen. Mit seinen Erfahrungen als Trainer von Teneriffa, Bilbao und Real Madrid sei Heynckes prädestiniert dafür, "die Philosophie Guardiolas und die des FC Bayern zusammenzuführen".

Jupp Heynckes zuckte am Donnerstag nur mit der Augenbraue. "Vielleicht mit ihm als Präsidenten, oder was?", raunte der Coach dem Fragensteller zu. "Nein, zu meiner Zukunft hören Sie gar nichts", fuhr er fort: "Sie müssen sich gedulden bis Ende März." Immerhin, ein konkretes Datum. Auch von Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge und Sportvorstand Matthias Sammer gibt’s dieselbe Antwort: abwarten.

Zu präsent scheint beim FC Bayern noch die etwas voreilige Vertragsverlängerung mit Louis van Gaal im September 2010, die diesem, nach seinem Ende nicht mal sieben Monate später, ein finanziell komfortables "Sabbatjahr" bescherte – auf Kosten der Münchner.

Auch Guardiola erweitert gerade für ein Jahr seinen Horizont, lebt in New York, vergnügt sich mal beim Golf, mal beim Basketball, nur reden möchte er nicht, auch weil so die möglichen Interessenten wahnsinnig werden – Paris St.-Germain, die Manchester-Klubs, Chelsea, Bayern. Pep kann sich’s mehr oder weniger raussuchen.

Für Heynckes geht es derweil darum, in den letzten zwei Spielen des Jahres keinen Zweifel darüber aufkommen zu lassen, dass er – und nur er! – die Zügel in der Hand hält. Ottmar Hitzfeld wurde 2007 ein zu locker genommenes Spiel gegen Jahresende im Uefa-Cup (2:2 gegen Bolton) zum Verhängnis, "Fußball ist keine Mathematik" schnauzte Rummenigge damals, Hitzfeld nahm’s persönlich, man trennte sich.

Heynckes weiß, dass er gerade auf einer Welle des Erfolgs schwimmt. "Alle haben sich in ihrem Leistungsvermögen gesteigert, sind hungriger, gieriger", sagt er zu den positiven Nachwehen des verlorenen Champions-League-Finals: "Jedem ist bewusst geworden, dass er sich noch professioneller einbringen muss – vom Vorstand bis zum Platzwart." Kurz: "So ein Jahr, voller Emotionen, das gab's beim FC Bayern noch nie."

Zwei Spiele hält 2012 noch bereit, dann wird Heynckes abschalten, sich zuhause, in Schwalmtal bei Mönchengladbach, Gedanken machen. Wie er Weihnachten feiert? "So wie jeder, in Ruhe, bei der Familie, mit den Tieren." Hund Cando freut sich schon. Und was gibt’s zu Essen? "Das wollen Sie auch noch wissen?" Ja, bitte. "Natürlich Rheinischen Sauerbraten."

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