Von einer Kane-Eigenschaft würden die FC-Bayern-Stars besonders profitieren

Mit Harry Kane hat sich der FC Bayern für die absolute Top-Lösung entschieden, um die Lücke nach dem Abgang von Robert Lewandowski zu schließen. Doch wie gut ist der Engländer im Vergleich zum Polen wirklich? Die AZ hat den Check gemacht.
von  Bernhard Lackner
Der absolute Wunschspieler des FC Bayern: Harry Kane
Der absolute Wunschspieler des FC Bayern: Harry Kane © imago/MIS

München - Nach wochenlangem Poker ist der größte Transfer in der Geschichte des FC Bayern endlich fix: Harry Kane (30) wechselt für die Rekord-Ablöse von kolportierten 110 Millionen Euro von Tottenham Hotspur zum FC Bayern! Am Mittwoch knickte Tottenham-Boss Daniel Levy, der seinen Star-Stürmer unbedingt halten wollte, endlich ein und akzeptierte das Angebot der Münchner.

FC Bayern würde für Harry Kane die 100-Millionen-Schallmauer durchbrechen

Kane ist der absolute Wunschstürmer der Münchner. Die Bayern brauchten nach dem Abgang von Tormaschine Robert Lewandowski im vergangenen Jahr zwingend wieder einen Neuner mit Killerinstinkt, das hatte die abgelaufene Saison schonungslos offengelegt. Um Kane in die bayerische Landeshauptstadt zu holen, war man sogar bereit, erstmals die Ablöse-Schallmauer von 100 Millionen Euro zu durchbrechen.

Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft gehört zweifellos zu den Besten seiner Zunft, auch wenn sein (noch) leerer Trophäenschrank anderes vermuten lassen mag. Doch hat der mittlerweile 30-Jährige auch das Zeug, um Lewandowski – mit 344 Treffern nach Gerd Müller immerhin der zweitbeste Torschütze der glorreichen Bayern-Historie – adäquat zu ersetzen? Die AZ hat den Check gemacht!

Zuletzt war nur Messi auf einem Niveau mit Kane und Lewandowski

Klar ist: Kane und Lewandowski sind Neuner von absolutem Weltformat, die ihre enorme Qualität in den vergangenen Jahren konstant auf höchstem Niveau unter Beweis gestellt haben. Seit der Saison 2014/15 kamen beide in jeder Spielzeit auf mindestens 20 Torbeteiligungen. Der einzige Spieler aus den europäischen Top-Ligen, dem das ebenfalls gelang, war kein Geringerer als Lionel Messi.

Zahlen zeigen: Kane ist sogar noch kaltschnäuziger als Lewandowski

Auch in Sachen Chancenverwertung, der wichtigsten Währung für einen Stürmer, gehören beide zu den Besten der Welt. In der abgelaufenen Saison münzte Kane 30 Prozent seiner Möglichkeiten in Tore um, bei den Großchancen waren es sogar 65 Prozent.

An diese Kaltschnäuzigkeit kommt nicht einmal Lewandowski heran. Er verwertete in seiner letzten Spielzeit bei den Bayern 22 Prozent seiner Möglichkeiten und kam auf eine Großchancenverwertung von 47 Prozent. Immer noch starke Werte – aber eben deutlich schwächer als Kane, der zudem noch für eine schwächere Mannschaft in einer stärkeren Liga spielt.

In ihrer Spielweise unterscheiden sich Kane und Lewandowski deutlich

Von einem Lewandowski-Klon ist Kane übrigens weit entfernt, wie ein Vergleich der Spielweisen beider Angreifer deutlich macht. Während der Pole überwiegend im Strafraum auf seine Abschlusssituationen lauert, treibt sich der Engländer deutlich mehr auf dem Spielfeld herum. Kane lässt sich auch gerne ins Mittelfeld zurückfallen und ist sich auch nicht zu schade, seine Mitspieler in Szene zu setzen.

Laut dem Statistik-Dienstleister Opta hat Lewandowski im Schnitt 21 Prozent seiner Ballaktionen im Strafraum, Kane lediglich zwölf Prozent. Auch deshalb kommt der Engländer pro Spiel statistisch gesehen "nur" auf 3,4 Schüsse, beim Polen sind es 4,9.

Kanes Spielweise bringt dafür einen großen Vorteil mit sich: Er agiert deutlich mannschaftsdienlicher und legt seinen Teamkollegen im Schnitt 1,5 Schüsse pro Spiel auf, bei Lewandowski sind es 1,1. Von einer Verpflichtung des 30-Jährigen dürften also auch die anderen Offensiv-Stars der Bayern stark profitieren.

Finanziell tritt Kane bei Bayern in Lewandowskis Fußstapfen

In Kane würden die Bayern also keine Blaupause zum in der vergangenen Saison so schmerzlich vermissten Lewandowski verpflichten, eine enorme Verstärkung wäre er aber dennoch.

Mit dem Spieler waren sich die Münchner übrigens längst einig. Der Engländer soll in München einen langfristigen Vertrag unterschreiben und sofort zum Spitzenverdiener werden – diesbezüglich würde Kane schon mal in Lewandowskis Fußstapfen treten.

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