Vincent Kompanys komplizierter Start: Die AZ erklärt die Aufgaben des neuen FC-Bayern-Trainers

München - In Sachen Arbeitseifer und Akribie hat sich Vincent Kompany offenbar einiges von seinem früheren Manchester-City-Trainer Pep Guardiola abgeschaut: Bereits am Freitag und damit deutlich vor dem ersten Mannschaftstraining kommenden Mittwoch (15.30 Uhr) wurde Kompany an der Säbener Straße gesichtet.
Der 38-jährige Belgier schaute bei Bayerns Frühstartern vorbei, die sich unter der Leitung von Co-Trainer René Maric schon jetzt in Form bringen für die Vorbereitung – unter anderem Eric Dier, Raphael Guerreiro und Sacha Boey. Der Chefcoach, in kurzer Hose, Regenjacke und roter Kappe, hielt eine Ansprache, ehe er auch die Spieler der U23 und die Greenkeeper begrüßte.
Viele Nationalspieler steigen erst später in die Vorbereitung ein
Kompany will keine Zeit verlieren, sondern so schnell wie möglich mit den Abläufen bei den Münchnern vertraut sein. Die Kaderplanung hatte Kompany in den vergangenen Wochen ohnehin schon vorangetrieben mit Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund.
Es ist ein durchaus komplizierter Start für den Trainer, dessen Stars an diesem Montag und Dienstag zunächst die obligatorischen Leistungstests absolvieren.
Viele Nationalspieler steigen allerdings erst später in die Vorbereitung ein, zudem wird es noch Zu- und Abgänge geben. Die Mannschaft erhält ein ganz neues Gesicht. Die AZ erklärt Kompanys Aufgaben.
Neuzugänge des FC Bayern: Kompany ist als Integrationsbeauftragter gefragt
Neuzugänge integrieren: Mit João Palhinha, Michael Olise und Hiroki Ito hat Bayern bereits drei Spieler verpflichtet, weitere sollen folgen. So treiben Eberl und Freund aktuell die Transfers des Leverkusener Abwehrchefs Jonathan Tah und von Xavi Simons voran, der in der vergangenen Saison in Leipzig spielte, aber Paris St. Germain gehört. Eine Alternative zu Simons wäre Désiré Doué (Stade Rennes).
Kompany, der sich selbst erst zurechtfinden muss, ist als Integrationsbeauftragter gefragt.
Wer verlässt den FC Bayern noch? Nur bei de Ligt ist es konkret
Abgänge regeln: Um weitere Transfers zu finanzieren, müssen Stars gehen. Doch das wird nicht einfach. Abschiedsgerüchte gibt es um Joshua Kimmich, Kingsley Coman, Alphonso Davies, Serge Gnabry, Min-Jae Kim und Leon Goretzka, deren hohe Gehälter andere Klubs aber abschrecken.
Wirklich konkret ist es nur bei Matthijs de Ligt, der vor einem Wechsel zu Manchester United steht. Zudem kassiert Bayern durch den Transfer von Ex-Stürmer Joshua Zirkzee (FC Bologna) zu ManUnited 21 Millionen Euro. Das tut gut.
Es gebe zwar "keine Streichlisten", sagte Eberl, jedoch "Spieler, die es künftig schwerer haben könnten". Der Kader wird sich bis Ende August noch ziemlich verändern.
Kompany muss Umbruch moderieren und gleichzeitig Erfolg haben
Neue Hierarchie bilden: Für ihn sei "wichtig, wie hungrig die Spieler sind. Ich will richtige Gewinner sehen", sagte Kompany bei seiner Vorstellung. In der Abwehr (Tah, Ito), im Mittelfeld (Palhinha) und im Angriff (Olise, vielleicht Simons/Doué) findet ein großer Umbruch bei Bayern statt.
Diesen muss der junge Coach moderieren – und zugleich Erfolg haben. Denn noch eine Saison ohne Titel ist nicht eingeplant in der Chefetage, zumal das nächste Champions-League-Finale in München stattfindet. Und: 2025 könnten Xabi Alonso, Jürgen Klopp, Sebastian Hoeneß oder Guardiola Bayern-Kandidaten werden.