Vincent Kompany startet Charmeoffensive beim FC Bayern: Ergeht es ihm besser als Thomas Tuchel?

Vincent Kompany lobt Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge – ähnlich zu Vorgänger Thomas Tuchel in seiner Anfangszeit. Doch der neue Trainer des FC Bayern dürfte gewarnt sein.
von  Christina Stelzl
Trainer des FC Bayern: Vincent Kompany.
Trainer des FC Bayern: Vincent Kompany. © IMAGO / osnapix

München - Zuletzt gab es immer wieder Lobeshymnen der Bosse des FC Bayern auf den neuen Coach Vincent Kompany.

Nun ging auch der Belgier vor dem Bundesliga-Spiel gegen den VfB Stuttgart am Samstag (18.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) in der Charmeoffensive. Zwar habe für den 38-Jährigen Lob oder Kritik nie Priorität, "es geht nur darum, was ich mit den Spielern, dieser geilen Gruppe, mache", doch er "habe verstanden, wie wichtig diese Leute im gesamten deutschen Fußball sind".

FCB-Bosse loben Kompany: ein "Glücksfall" für den FC Bayern

Gemeint sind im Speziellem Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge. Klub-Patron Hoeneß bezeichnete Kompany als "Glücksfall“ für den FC Bayern". Seitdem Kompany beim deutschen Rekordmeister sei, "gehe ich wieder richtig gerne ins Stadion. Weil das ist Unterhaltung, das ist Spaß. Wenn du in Frankfurt im Stadion warst, sagst du: Wow! Und dafür steht er", sagte Hoeneß zuletzt auf einer Veranstaltung. Besonders habe ihm "imponiert, dass Vincent gesagt hat: Wir müssen wieder hart arbeiten." Hoeneß, der Kompany sofort das "Du" anbot, ergänzte: "Und jetzt wird bei uns endlich wieder hart gearbeitet."

Rummenigge schlug in dieselbe Kerbe und sprach im "Kicker" von einem "Menschenfänger". Unter dem Belgier Kompany habe der Rekordmeister "zu einer positiven Kultur zurückgefunden". Ihm gefalle besonders das "hohe Pressing", sagte Rummenigge. Sogar Vergleiche mit Legenden wie Pep Guardiola oder Jupp Heynckes zog der ehemalige Vorstandvorsitzende schon.

Tuchel sprang Hoeneß in seiner Anfangszeit immer wieder zur Seite

Alles in bester Ordnung also bei Kompany und den ehemaligen Bayern-Bossen – noch. Denn wie schnell sich das Blatt wenden kann, hat man in der Vergangenheit an Kompanys Vorgänger Thomas Tuchel gesehen.

Tuchel pflegte anfangs auch eine sehr gute Beziehung zum Ehrenpräsident der Münchner. Bedankte sich bei seiner Vorstellungs-Pressekonferenz beispielsweise unter anderem bei Hoeneß für das Vertrauen, ihn als Nachfolger von Julian Nagelsmann zum FC Bayern geholt zu haben. Dabei hatte der 71-Jährige damals gar nichts mit Tuchels Verpflichtung zu tun. Auch als sich Hoeneß so redselig zum Thema Harry Kane im Sommer 2023 präsentierte – sogar Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen rückte verbal ab – sprang Tuchel dem Bayern-Patriarchen zur Seite. "Es ist sein gutes Recht. Manchmal entscheidet Uli aus dem Bauch heraus, Klartext zu sprechen. Und manchmal hält er sich zurück. Das ist er, wie er leibt und lebt", so Tuchel, der ab Januar die englische Nationalmannschaft trainieren wird.

Hoeneß tritt gegen Tuchel in regelmäßigen Abständen nach

Geholfen hat ihm das bei Hoeneß nur bedingt, denn vor allem seit Tuchels Entlassung tritt Bayerns Ehrenpräsident in regelmäßigen Abständen gegen den ehemaligen Bayern-Coach nach. Zuletzt bezeichnete er Tuchel laut einem Bericht der "Sport Bild" als "eine Katastrophe" für den Verein. Der Unterhaltungswert sei komplett auf der Strecke geblieben. Dabei sei Fußball beim FC Bayern aber eben nicht nur Sport, sondern auch Entertainment.

Bereits im August leistete sich Hoeneß auf einem Sponsorentermin eine Spitze gegen Tuchel: "Wenn wir wieder so Fußball spielen, wie Bayern München das eigentlich kann, und nicht in Heidenheim und Hoffenheim nach 2:0-Führung verlieren, dann wird wieder eine andere Musik gespielt." Kompany ist von solchen Verbal-Attacken bisher noch verschont geblieben – man darf gespannt sein, wie lange noch ...

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