Vila i Bosch: "Pep ist ein ewig Unzufriedener"
Der FC Bayern und die Zukunft von Trainer Pep Guardiola. Joan Vila i Bosch, ein guter Freund des Spaniers aus Barca-Zeiten, weiß wie der 44-Jährige tickt. Was er über den Vertrag denkt.
München - Bleibt er? Geht er? Wann entscheidet er sich? Beim FC Bayern reden sie alle über die (mögliche) Vertragsverlängerung von Trainer Pep Guardiola.
Joan Vila i Bosch kennt den katalanischen Fußball wie kaum ein anderer, stand beim FC Barcelona noch gemeinsam mit Johan Cruyff auf dem Feld und ist heute als Methodik-Trainer bei Barca tätig.
Vor allem aber ist der 61-Jährige ein guter Freund von Pep Guardiola - und sprach jetzt mit dem Internet-Portal "goal.com" über dessen Zukunft beim FC Bayern.
Aus seiner Sicht ist klar: Begrenzte Artbeitszyklen sind für einen Trainer sinnvoll. Und: "Pep muss die Performance seines Teams also stets verbessern und immer mehr verlangen. Darum ist er ein ewiger Unzufriedener, der immer das Optimum sucht."
Für den FC Bayern könnte das bedeuten, dass er ganz schnell das direkte, finale Gespräch mit dem Startrainer suchen muss.
In der zweiten Jahreshälfte wolle man sich zusammen setzen, hieß es. Dann schoben die Verantwortlichen den Termin immer weiter nach hinten...
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Wenn Guardiola sehe, "dass der Moment gekommen ist", werde er sich rasch entscheiden, so Vila i Bosch. "Ich persönlich denke, dass ein Arbeitszyklus von drei bis vier Jahren bei einem Team nicht überschritten werden sollte."
Es sei schwierig, die Motivation bei Spielern hoch zu halten, die viele Titel gewinnen: "Die Ansprache, die Idee des Trainers an sein Team muss sich immer wieder erneuern und auch dementsprechend ankommen, sonst geht der Hunger verloren. Das Verhältnis von Trainern und Spielern wird in der Regel nicht besser."
Warm anziehen! Morgen geht's in den hohen Norden Heute Abschlusstraining vor #SVWFCB für @Thiago6 & Co. #packmas pic.twitter.com/7dzYLkzELl
— FC Bayern München (@FCBayern)
16. Oktober 2015
So gesehen hat Guardiola ja noch ein wenig Zeit: Am 1. Juli 2013 kam er zu den Bayern, am 30. Juni 2016 läuft sein Vertrag aus.
Beim FC Barcelona war dieser Punkt nach vier Spielzeiten voller Erfolge mit zwei Champions-League-Titeln als Krönung erreicht. Guardiola war der Meinung, dass er seinem Team nicht mehr beibringen konnte und verabschiedete sich in ein Sabbat-Jahr.
Hat Guardiola seinen Hunger in München gestillt? Nein. Wenn der Klub auch in der Liga nahezu konkurrenzlos ist, scheiterte die Mannschaft in der Champions League zweimal im Halbfinale.
Sein Credo ist bekannt: "Ein Trainer hier muss sich einen neuen Vertrag immer wieder verdienen, bei den Spielern und bei den Fans."