Vier Tore in drei Spielen: Darum ist der mögliche Torrekord von Lewandowski in Gefahr

Durch seinen späten Treffer bei der Niederlage in Mainz bleibt Robert Lewandowski weiter im Rennen um die legendäre 40-Tore-Marke von Gerd Müller. Die Hürde klingt machbar, doch die AZ erklärt, warum das Einstellen des Rekordes nicht nur wegen einer drohenden Gelbsperre ein schweres Unterfangen wird.
von  Sebastian Kratzer
Gelingt ihm der Torrekord? Bayern-Star Robert Lewandowski.
Gelingt ihm der Torrekord? Bayern-Star Robert Lewandowski. © imago images / Poolfoto

München - Die Münchner hatten bei der verdienten Auswärtsniederlage in Mainz wenig Grund zur Freude, in der Nachspielzeit durfte dann wenigstens einer Jubeln. Robert Lewandowski erzielte sein 36. Saisontor und braucht damit in den verbleibenden drei Spielen vier Treffer, um den Uralt-Torrekord von Gerd Müller (40 Saisontore) einzustellen. 

Flick bremst Euphorie: Meisterschaft das Ziel

Hätte sich Lewandowski vor gut vier Wochen nicht am Knie verletzt, wäre der Rekord in der damaligen Form des Polen wohl nur eine Frage der Zeit gewesen. Durch die Zwangspause und die fehlende Spielpraxis muss der Stürmer in den vergangenen drei Spielen einmal mehr über sich hinauswachsen. Gegen Mainz lieferte er trotz des Treffers eine mäßige Partie ab. 

"Es war so, dass er mit Sicherheit nicht aus der Mannschaft heute herausgestochen hat", sagte Trainer Hansi Flick auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Man habe ihm seinen fehlenden Spielfluss angemerkt, fügte der Bayern-Coach hinzu. 

Während der Rekord beim Top-Stürmer mit Sicherheit im Hinterkopf schwebt, will Hansi Flick in den kommenden Spielen keine Extrawürste verteilen, da die Meisterschaft das wichtigste Ziel sei: "Er muss sich da der Mannschaft unterordnen", erklärte Flick schon vor der Partie bei "Sky". 

Noch drei Spiele: Lieblingsgegner sehen anders aus

Nach der zweiwöchigen DFB-Pokal-Pause treffen die Münchner auf Borussia Mönchengladbach, den SC Freiburg und im Saisonfinale gegen den FC Augsburg. Die Bilanz des Polen in der Bundesliga gegen diese drei Vereine über die vergangenen fünf Spielen ist dabei ausbaufähig, wenn man bedenkt, dass er mindestens einen Doppelpack zum Einstellen des Rekords erzielen muss. 

Gegen die Borussen gelangen Lewandowski über diesen Zeitraum lediglich drei Tore, während er in drei der fünf Partien sogar komplett ohne Treffer blieb. In den kommenden zwei Wochen dürfte er zwar seine Fitness wieder steigern können, Spielpraxis wird er mit Sicherheit keine sammeln können. Gladbach ist dabei ohnehin so etwas wie das Kryptonit des Weltfußballers: In 17 Ligaspielen traf er erst fünf Mal gegen die Borussia. 

Anders sieht die Sache gegen den SC Freiburg aus. In vier der letzten fünf Spielen knipste Lewandowski gegen die Breisgauer, einmal davon auch per Doppelpack. den er noch so dringend benötigt. Wenn zum Saisonfinale der FC Augsburg nach München kommt, blickt er hingegen auf eine - für seine Verhältnisse - Horrorbilanz zurück: In den vergangen fünf Partien traf er nur magere zwei Mal gegen die Fuggerstädter. Ein Mutmacher: Nur gegen den VfL Wolfsburg traf der Bayern-Star in seiner Bundesliga-Karriere häufiger als gegen den FCA. 

Nach Mainz: Gelbsperre als Rekordkiller?

Zu allem Überfluss droht dem Super-Stürmer kurz vor der Ziellinie ein Spiel Sperre aufgrund der drohenden fünften gelben Karte. Gegen Mainz holte sich Lewandowski nach Ellbogeneinsatz den vierten gelben Karton ab und könnte womöglich so die Chance auf den Rekord verpassen. 

Es bleibt spannend, ab welchem Zeitpunkt das Team und Hansi Flick die Offensivaktionen gezielt in die Richtung von ihrer Nummer "9" lenken. Denn eines ist klar: Lewandowski wird alles versuchen, um diese einmalige Chance zu nutzen und sich in die Geschichtsbücher der Bundesliga zu schießen. 

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