Vier Säulen: So sieht die Zukunft des FC Bayern aus
Der FC Bayern stellt bereits die Weichen für die Zukunft. Die Verträge mit den Leistungsträgern Manuel Neuer, Jérôme Boateng, Thomas Müller und David Alaba sollen langfristig verlängert werden.
München - Statt Pep nun also der neue "Kaiser": Wenn der FC Bayern seine Mitglieder am kommenden Freitag zur Jahreshauptversammlung begrüßt, dürfte Karl-Heinz Rummenigge eine gute Nachricht für alle Fans parat haben. Jérôme Boateng, aktuell wohl der beste Innenverteidiger der Welt und längst Säule des Bayern-Erfolgs, soll in diesen Tagen seinen Vertrag bis 2021 verlängern. Das vermeldete der "Kicker".
Der lukrative Deal wird den 27-Jährigen zu einem der Topverdiener bei den Bayern machen – und Rummenigge zugleich den Abend erleichtern. Denn sicher hatte der eine oder andere Fan darauf gehofft, dass zu diesem Anlass noch eine andere Mitteilung ins Bayern-Universum hinausgetragen werden würde: Pep Guardiolas Vertragsverlängerung. Doch mit diesem Plan, der laut Rummenigge klubintern nie ein konkreter war, wird es bekanntlich nichts. Erst nach dem letzten Bundesliga-Spieltag (19. Dezember) soll es ein Gespräch mit dem Trainer geben – und dann auch eine "Weihnachtsüberraschung", wie Rummenigge betonte. Aus Bayern-Sicht hofft man freilich auf eine positive.
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Doch ganz unabhängig davon, wie Guardiola letztlich über seine Zukunft entscheidet: "Bayern München wird auch ohne ihn weiter atmen." Da ist sich nicht nur Sportvorstand Matthias Sammer sicher. Mit großer Entschlossenheit und nicht minder großem finanziellem Einsatz leitet der Klub gerade seine Zukunft ein. Boateng, den Thomas Müller kürzlich mit Franz Beckenbauer verglich und "Kaiser" nannte, spielt dabei eine wichtige Rolle.
Der Vertrag des Abwehrstars galt ohnehin bis 2018, die vorzeitige Verlängerung samt Gehaltserhöhung dokumentiert das Vertrauen des Vereins in den Spieler. Und das Vorhaben, Boatengs Position in den kommenden Jahren weiter zu stärken. Der Spieler selbst unterstrich, dass er genauso denkt – und nannte das Kapitänsamt bei den Bayern als konkretes Ziel.
Für diesen Posten gibt es allerdings weitere aussichtsreiche Bewerber, auch Thomas Müller zählt dazu. Der Offensivspieler, Torgarant, Publikumsliebling, Identifikationsfigur und heimlicher Pressesprecher in einer Person, soll ebenfalls mit einem neuen Kontrakt ausgestattet werden. Sein aktueller Vertrag läuft bis 2019. Wie die "Bild" meldete, könnte Müller mit einem Jahresgehalt von bis zu 15 Millionen Euro zum neuen Spitzenverdiener aufsteigen, noch vor Boateng und den anderen Stars wie Mario Götze oder Franck Ribéry (geschätzt etwa zwölf Millionen). Müller und die Bayern sollen sich aktuell in Verhandlungen befinden. Trotz des intensiven Werbens von Ex-Trainer Louis van Gaal und Manchester United gilt sein Verbleib als sicher.
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Neben Boateng und Müller heißen die weiteren Bayern-Säulen der Zukunft Manuel Neuer und David Alaba. Nationalkeeper Neuer, bis 2019 vertraglich gebunden und seit Bastian Schweinsteigers Abschied bereits Vize-Kapitän, soll wie der Österreicher Alaba (Vertrag bis 2018) mit einem neuen Arbeitspapier ausgestattet werden – natürlich zu verbesserten Bezügen.
Rund um dieses Quartett wird das neue Team, sozusagen die Nachfolgemannschaft der Generation Lahm-Schweinsteiger-Robben-Ribéry, aufgebaut. Auch dieser Prozess hat ja schon längst begonnen. In Douglas Costa, Joshua Kimmich (beide bis 2020), Robert Lewandowski, Juan Bernat, Thiago, Medhi Benatia und Arturo Vidal (alle bis 2019) sind weitere Stars langfristig an die Bayern gebunden. Kingsley Coman, dessen Ausleihe bis 2017 angedacht ist, werden die Bayern wohl für weitere 21 Millionen Euro verpflichten. Bei den lange verletzten Holger Badstuber und Javi Martínez sowie bei Mario Götze und den Topstars Arjen Robben und Franck Ribéry (alle bis 2017) wartet man die Entwicklung ab. Xabi Alonso wird wohl im Sommer gehen.