Vier Bayern-Gewinner zum Saisonstart – Marcel Sabitzer will bleiben

München - Am eigentlich trainingsfreien Montag herrschte an der Säbener Straße reger Betrieb.
Gleich fünf Stars – Matthijs de Ligt, Kingsley Coman, Mathys Tel, Sadio Mané und Eric Maxim Choupo-Moting – arbeiteten gemeinsam mit den Fitnesstrainern an ihrer körperlichen Verfassung, an diesem Dienstag versammelt Chefcoach Julian Nagelsmann dann wieder die gesamte Mannschaft auf dem Platz. Und man kann sich schon fragen: Was kommt da bloß auf die Gegner zu, wenn irgendwann mal alle Spieler der Münchner in Bestform sind?
Die Erfolge im Supercup gegen RB Leipzig (5:3) und zum Bundesliga-Start gegen Eintracht Frankfurt (6:1) waren Machtdemonstrationen. Sie zeigten, dass der Bayern-Kader in dieser Saison individuell stärker und in der Breite besser besetzt ist – auch ohne Robert Lewandowski.
Furiose Bayern machen den Lewandowski-Abgang vergessen
"Die Skepsis, die es bezüglich der Offensive aufgrund der massiven Veränderung gab, haben wir mit elf Toren in zwei Spielen gegen den Pokalsieger und den Europa-League-Gewinner erst einmal in den Hintergrund gerückt", sagte Thomas Müller.
Und Nagelsmann meinte: "Wenn wir so energetisch und mit dieser Spielfreude spielen, haben wir eine riesige Qualität. Dann hat es jeder Gegner schwer."
Besonders positiv für den Coach: Zum Saisonstart brillieren auch einige Spieler, die man vielleicht nicht unbedingt in dieser Rolle erwartet hätte. Die AZ nennt vier rote Aufsteiger.
Macht Musiala so weiter, führt an ihm kein Weg mehr vorbei

Jamal Musiala: Der 19-Jährige war DER herausragende Spieler der ersten beiden Partien. Drei Tore und eine Vorlage gelangen Musiala bereits, mit seinen Dribblings und seiner perfekten Ballbehandlung auf engstem Raum beeindruckt er Trainer wie Mitspieler. "Wir müssen vorne andere Wege finden, Tore zu schießen", sagte Musiala über den Lewandowski-Abgang.
Bislang präsentiert sich das Offensivquartett Musiala, Müller, Sadio Mané und Serge Gnabry in Top-Verfassung. "Wenn die vier, fünf Leute vorne ins Zocken kommen, macht es Spaß zuzuschauen", sagte Nagelsmann, der mit Leroy Sané und Kingsley Coman (noch im nächsten Bundesliga-Spiel am Sonntag gegen Wolfsburg gesperrt) weitere starke Alternativen zur Verfügung hat.
Klar ist aber: Macht Musiala auf diesem Niveau weiter, führt an ihm in der Startelf kein Weg mehr vorbei – bei Bayern und in der deutschen Nationalmannschaft.
AZ-Info: Bayern-Aufsteiger Sabitzer will definitiv bleiben

Marcel Sabitzer: Nach einer schwachen ersten Saison wurde über einen Wechsel des 28-jährigen Österreichers spekuliert, doch nun ist Sabitzer als Leistungsträger im zentralen Mittelfeld gesetzt. Leon Goretzka erholt sich noch von seiner Knie-OP, Neuzugang Ryan Gravenberch kommt derzeit nicht an Sabitzer vorbei. "Er ist ein sehr guter Spieler. Das weiß ich, sonst hätte ich ihn nicht mitgenommen", sagte Nagelsmann. Bereits bei RB Leipzig hatten beide zusammen Erfolg.
Nach AZ-Informationen wird Sabitzer (Vertrag bis 2025) definitiv über diesen Sommer hinaus bei Bayern bleiben, er hegt keine Wechselgedanken. Gleichzeitig spielt Konrad Laimer, an dem Nagelsmann ebenfalls stark interessiert ist, wohl eine weitere Saison in Leipzig. Er könnte dann nächstes Jahr ablösefrei nach München kommen.
Aktuell hat Pavard seinen Stammplatz rechts hinten sicher

Benjamin Pavard: Auch der Franzose galt als Verkaufskandidat, schließlich wurde für die Abwehr neben de Ligt und Noussair Mazraoui verpflichtet. Doch aktuell hat Pavard seinen Stammplatz rechts hinten sicher, in Frankfurt erzielte er sogar ein Tor. Pavard ist noch immer ein sehr wertvoller Spieler.
Joshua Kimmich glänzt als neuer dritter Kapitän

Joshua Kimmich: Der 27-Jährige ist zum dritten Kapitän aufgestiegen, das soll für Kimmich freilich nur eine Zwischenstation sein – denn irgendwann will er selbst die Binde tragen. Manuel Neuer und Müller liegen im internen Ranking noch vor Kimmich.
In Frankfurt eröffnete Kimmich die Torshow mit einem tollen Freistoßtor, zeigte eine Weltklasse-Leistung. Intern ist er längst ein Leader, sorgt für gute Stimmung. "Das größte Glücksgefühl für mich ist, dass man sieht, wie sich die Jungs freuen", sagte Nagelsmann. Kimmich gehörte auch zu den Spielern, die sich nach dem Frankfurt-Sieg nachts noch eine Currywurst auf der Einkaufstraße Zeil gönnten.
Dieser Saisonstart schmeckt den Bayern einfach – auch Kimmich.