„Vielleicht kehrt er zu Bayern zurück“
Basels Trainer Thorsten Fink spricht kaum über seine erfolgreichen Jahre in München. Doch Ex-Kollege Bastian Schweinsteiger lobt ihn.
MÜNCHEN Über fünf Jahre ist es her, da stand Thorsten Fink noch als Aktiver auf dem Rasen der Allianz Arena. Am 2.Juni 2005 bestritt der FC Bayern gegen den TSV 1860 die Eröffnungspartie im nigelnagelneuen Stadion, damals noch mit Felix Magath auf der Trainerbank der Roten.
Heute wird Fink an alter Wirkungsstätte am Spielfeldrand Platz nehmen, als Trainer des FC Basel will er in der Champions-League-Partie gegen den FC Bayern drei Punkte aus der alten Heimat entführen (20.45 Uhr/sat.1 und sky live). Für den 43-Jährigen eine „besondere Begegnung“.
Sechs Jahre schnürte der gebürtige Dortmunder für den Rekordmeister die Fußballschuhe, gewann viermal die Meisterschaft, dreimal den DFB-Pokal, sowie Champions League und Weltpokal. Eine Zeit, die geprägt hat.
Vor dem Hinspiel erklärte er spox.com: „Ich habe das Bayern-Gen in mir.“ Seinem damaligen Trainer bei Bayern, Ottmar Hitzfeld, hat Fink ganz genau über die Schulter geschaut. Und in seiner Zeit als Co-Trainer bei Red Bull Salzburg war niemand Geringeres als Ex-Bayern-Coach und Trainerfuchs Giovanni Trapattoni sein Lehrmeister.
„Er war ein sehr modischer Typ, sehr ehrgeizig und konnte gleichzeitig gut mit uns jungen Spielern umgehen und reden. Damals war er ein Vorbild für uns“, erinnert sich Bastian Schweinsteiger (26) an gemeinsame aktive Zeiten. Für den Nationalspieler war die heutige Profession Finks schon lange vorgezeichnet: „Schon damals hat er uns viel über Disziplin, Laufwege und Taktik erzählt. Uns war allen klar, dass er einmal Trainer wird. Und wer weiß, vielleicht kehrt er ja auch als Trainer zum FC Bayern zurück“, so Schweinsteiger.
Fink selbst mag daran noch keinen Gedanken verschwenden. Zu wohl fühlt er sich momentan beim Schweizer Traditionsklub, mit dem er im letzten Jahr das nationale Double holte: „Tolle Fans, tolles Management, tolle Spieler – ich habe hier in Basel alles was ich brauche. Ich habe hier einen Vertrag bis 2013, wieso sollte ich darüber hinaus schon weitere Karrierepläne schmieden“, so Fink.
Bescheiden gibt sich der junge Trainer auch, was das Aufeinandertreffen mit seinem alten Arbeitgeber angeht: „Es muss schon alles passen, damit wir hier eine Chance haben“, sagt Fink. Dennoch hat er Schwächen bei seinem Ex-Verein ausgemacht: „Sie haben Probleme bei der Chancenverwertung und hinten stehen sie auch nicht immer gut.“
Und auch wenn es Fink nicht zugibt: Ein Sieg in München ist immer auch ein Bewerbungsschreiben. Beim FC Bayern merken sie sich schließlich ganz genau, wer sie geärgert hat. Und nicht selten wurden die Auslöser derartigen Ärgers früher oder später bei Bayern angestellt.
Maximilian von Harsdorf, Thomas Becker