Vidal in die Mitte – und Lahm nach rechts

Bayern-Trainer Pep Guardiola verspricht dem neuen Star Arturo Vidal einen Platz in der Zentrale, dafür muss Kapitän Philipp Lahm wohl weichen.
von  Maximilian Koch

München - Arturo Vidal ist kein Thiago. Das belegten die Aussagen von Pep Guardiola. „Karl-Heinz Rummenigge und Matthias Sammer kaufen und verkaufen in diesem Verein“, sagte der Bayern-Coach am Freitag. „Und der Trainer trainiert diese Spieler. Das ist auch bei mir so. Der Verein fragt mich nach meiner Meinung, aber sie entscheiden.“ Beim Thiago-Transfer vor zwei Jahren hatte Guardiola den Klub noch öffentlich zum Kauf des damaligen Barcelona-Spielers aufgefordert, mit den oft zitierten Worten: „Thiago oder nix.“

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Im Fall von Vidal ist dieser Satz nicht gefallen. Zumindest nicht öffentlich. Er ist wohl kein Guardiola-Wunsch-Transfer wie Thiago, sondern eine Idee der Klubbosse, die einen neuen Reizpunkt im Mittelfeld für nötig hielten. „Ich bin sehr glücklich, dass Vidal hier ist“, sagte Guardiola zum 37-Millionen-Einkauf von Juventus Turin. „Natürlich wird er uns helfen, wir haben einen guten Spieler mit großer Erfahrung und großer Qualität bekommen.“ Der Chilene solle künftig im Mittelfeld spielen, sagte Guardiola weiter, und dort „in der Mitte, mit seinem Charakter und seiner Persönlichkeit.“

Einen Konkurrenten, das betonte Guardiola, muss Vidal im Zentrum künftig vorerst nicht fürchten: Kapitän Philipp Lahm. „Ja, ich habe einen neuen Rechtsverteidiger“, sagte der Bayern-Coach grinsend: „Ich freue mich, Philipp in der Zentrale zu sehen. Letzte Saison war die Situation so, dass ich ihn besonders dort gebraucht habe. Aber auf dieser Position gibt es große Konkurrenz. Jetzt wird er mehr als Rechtsverteidiger spielen. Wir haben sonst nur Rafinha. Er wird mit ihm kämpfen.“ Ob das wirklich ein Kampf wird? Zuletzt hatte Lahm gesagt, dass er lieber im Zentrum spielen wolle, aber jede Entscheidung des Trainers akzeptiere.

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Ein Überraschungskandidat für das von Guardiola bevorzugte Dreier-Zentrum, in demdie beiden Spanier Xabi Alonso und Thiago wohl gesetzt sind, könnte Joshua Kimmich werden. Der 8,5-Millionen-Neuzugang hat seinen Trainer in der Vorbereitung offenbar überzeugt. „Er wird viele Spiele für Bayern München bestreiten“, sagte Guardiola über ihn, schon „heute“ hätte er keine Bedenken, den 20-Jährigen einzusetzen: „Als Michael Reschke das erste Mal mit mir über ihn gesprochen hat, kannte ich ihn nicht. Ich habe ihn einmal live und viele Videos gesehen. Der Verein hat entschieden, diesen Spieler zu holen und hat das sehr gut gemacht.“ Ob Kimmich jedoch schon gegen Wolfsburg eine Chance erhält? Guardiola schwieg zur möglichen Aufstellung im Supercup. Auch der Einsatz von Vidal sei noch ungewiss. Er wolle erst das Abschlusstraining abwarten, sagte Guardiola.

 

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