Veterano Alonso: "Alter Mann im Körper eines jungen Kerls"

Der 34-jährige Xabi Alonso ist mit seiner Routine eine wichtige Stütze des FC Bayern. Aber wie lange noch? Sein Vertrag läuft aus.
Julian Buhl |
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Bayern-Star Xabi Alonso
firo Sportphoto/Christian Kaspar Bayern-Star Xabi Alonso

München - Was in Deutschland denn schöner als in Spanien oder England sei, wurde Xabi Alonso kürzlich bei einem Termin des FC Bayern gefragt. Der Spanier grinste und antwortete auf Deutsch: „Die Winterpause. Es ist schöner, länger Urlaub zu haben. In Spanien sind das nur fünf Tage, in Deutschland zwei Wochen.“

Bald ist es wieder so weit: Noch knapp zwei Wochen - dann kann Alonso in den Weihnachtsurlaub starten. Der Spanier genießt diesen deutschen Pausen-Luxus nun zum zweiten Mal in seinen 16 Profijahren, die er größtenteils bei Real Madrid und dem FC Liverpool ohne winterliche Spielplan-Lücken verbrachte. Und damit auch zum letzten Mal? In all der Aufregung um den auslaufenden Kontrakt seines Trainers Pep Guardiola gerät es fast schon ein wenig in Vergessenheit, dass auch der Vertrag des 34 Jahre alten Mittelfeldspielers am Ende dieser Saison endet. Wie es danach weiter geht, steht noch nicht fest.

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„Ich werde meine Entscheidung in naher Zukunft verkünden, noch habe ich sie nicht getroffen“, sagte Alonso. Einen Verbleib in der bayerischen Hauptstadt kann er sich aber offenbar durchaus vorstellen: „Meine Familie und ich fühlen uns in München sehr wohl.“ Er müsse „bestimmte Dinge berücksichtigen, auch was der Verein über mich denkt“, sagte Alonso. Und möglicherweise auch andere Einschätzungen, als die des FC Bayern.

Zuletzt wurde in England berichtet, dass der FC Liverpool den Welt- und Europameister gerne zurückholen möchte. Aber auch bei Bayern werden Alonsos Fähigkeiten durchaus geschätzt. Nicht umsonst verpasste ihm Thomas Müller kürzlich den Spitznamen „Veterano“. Spätestens seit Bastian Schweinsteigers Abschied ist er der Chef im defensiven Mittelfeld. In den wichtigen Spielen vertraut Pep Guardiola seinem Veterano bávaro – und nicht etwa Neuzugang Arturo Vidal.

„Er ist ein alter Mann, im Körper eines jungen Kerls“, sagt Thiago. „Er gibt uns diese Ruhe und hat einen unglaublichen rechten Fuß, mit dem er den Ball einfach überall hinbekommt, wo er das möchte.“ Alonso war in seinen 18 Monaten beim FC Bayern aber nicht immer unumstritten. Er überzeugte nach seinem Wechsel nach München zwar direkt, als er unter anderem einen neuen Ballkontaktrekord (204 im Spiel gegen Köln) aufstellte und sofort eine Führungsrolle übernahm. In einigen K.o.-Spielen der Rückrunde zeigte er allerdings Schwächen.

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„So etwas tut mit 22 genauso weh wie mit 34. Ich war am Boden zerstört“, sagt Alonso rückblickend. Der Spanier schwächelte wohl auch deshalb, weil er aufgrund zahlreicher verletzter Spieler häufiger auch in unwichtigeren Spielen eingesetzt werden musste, als Guardiola das eigentlich geplant hatte. „Es ist gut, ab und zu eine Pause zu bekommen“, sagt er über seine in dieser Hinserie etwas dosierteren Einsatzzeiten. Wohl auch deshalb fand er wieder zu alter Souveränität zurück und glaubt: „Mit den Spielern, die wir im Moment haben, sind wir stark genug, jede Mannschaft der Welt zu besiegen.“

Das wäre wohl auch nötig, um Alonsos Traum vom Triumph in der Königsklasse mit seinem dritten Verein zu verwirklichen: „Ich würde lügen, wenn ich verneinen würde, dass es reizt, Geschichte zu schreiben. Und die Chance ist bei Bayern schon sehr groß“, sagt er. Auch in der kommenden Spielzeit dürfte sie nicht unbedingt kleiner werden. Und gegen eine dritte Winterpause in seiner Karriere hätte Alonso sicher auch nichts einzuwenden.

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