Vertragsverlängerung für Leroy Sané : Große Aufgabe für Max Eberl beim FC Bayern – ein Faktor entscheidend

München - Die Maßnahme war überfällig. Zum Schutz des Spielers – und für die bessere Perspektive der Mannschaft. Wegen anhaltender Schmerzen an der Patellasehne und in der Leiste wurde Leroy Sané für das Auswärtsspiel des FC Bayern in Freiburg, bei welchem der Rekordmeister nicht über ein 2:2 hinauskam, aus dem Kader genommen. Der 28-Jährige durfte auf die Reise in den Breisgau verzichten und sich zu Hause erholen.
Das klare Ziel: den Flügelstürmer für das so wichtige Achtelfinal-Rückspiel der Champions League kommenden Dienstag (21 Uhr) in der Allianz Arena gegen Lazio Rom einsatzfähig zu bekommen.
FC Bayern: Wird Leroy Sané rechtzeitig fit für das Spiel gegen Lazio Rom?
Nach dem 0:1 im Hinspiel in Rom brauchen die Bayern jegliche Offensiv-Power. Kingsley Coman (Innenbandriss im linken Knie, aktuell im Lauftraining) steht gegen die Laziali nicht zur Verfügung, Serge Gnabry könnte nach dreimonatiger Pause infolge der Muskelsehnenverletzung im Adduktorenbereich höchstens als Joker von der Bank kommen.
Bleiben als Flügelstürmer nur Teenager Mathys Tel (18) und Januar-Neuzugang Bryan Zaragoza (22), bislang erst mit einer Einwechslung als Joker. Daher probiert die medizinische Abteilung alles, damit Sané rechtzeitig fit wird.
Thomas Tuchel: Sané zahlt jetzt "für die Überbelastung Tribut"
Die Leidensgeschichte von Sané begann in den Tagen vor dem Auswärtsspiel der Bayern in Bochum. Der Linksfuß reiste nach den zwei vorherigen Pleiten in Leverkusen (0:3) und in Rom nur mit, um im Notfall als Joker zur Verfügung zu stehen. So kam es. Beim Stand von 1:2 wurde Sané gebraucht, wurde in der 63. Minute eingewechselt – brachte nichts, Endstand: 2:3.
Sechs Tage später startete der Nationalspieler auch gegen Leipzig (2:1), war aber sichtbar nicht im Fluss und haderte mit seinen Torabschlüssen. In der 65. Minute gab er ein Signal und musste runter. Für ihn eine Seltenheit. "Leroy will immer spielen. Er ist vieles, aber nicht wehleidig. Er ist jemand, der Schmerzen wahnsinnig gut tolerieren kann", sagte Trainer Thomas Tuchel und erklärte den Status quo: "Er spürt etwas in den letzten Wochen, es geht in extremen Wellenbewegungen bei ihm. Ich glaube, dass er mit Verbissenheit etwas beweisen wollte, vielleicht etwas zu viel auf die Zähne gebissen hat. Ich spüre, dass er nicht komplett frei ist. Er hat viele Wehwehchen und zahlt ein bisschen für die Überbelastung Tribut."
Leroy Sané verpasst erstes FC-Bayern-Spiel der Saison
In dieser Saison hat Sané bis zur Pause in Freiburg jedes (!) der 33 Pflichtspiele der Bayern bestritten. Er stand 30 Mal in der Startelf, kam drei Mal von der Bank. Das hat sonst kein Spieler aus dem Profi-Kader in der Akte stehen, kein Harry Kane (zwei Pflichtspiele Pause), kein Thomas Müller (fünf). Bayerns Dauerbrenner bestritt auch sämtliche sechs DFB-Länderspiele dieser Saison, alle von Beginn an. Hier steht eine selbstverschuldete Pause an. Nach der Tätlichkeit beim 0:2 im Test Ende November in Wien gegen Österreich sperrte ihn der Weltverband Fifa für drei Länderspiele. Heißt: Sané verpasst die EM-Testpartien in Frankreich (23. März) und gegen die Niederlande (26.3.), kann regenerieren. Bei Bayern wird man nicht allzu traurig darüber sein.

Zunächst soll Sané im Knie schmerzfrei werden – und dann seine Top-Form aus dem Sommer oder Spätherbst (neun Tore, zwölf Vorlagen) wiederfinden. Im Kalenderjahr kommt er auf lediglich drei Torbeteiligungen (allesamt Vorlagen). Sein letztes Tor für die Bayern?
Vertragsgespräche mit Leroy Sané erst nach der EM
Ende Oktober, beim 8:0 gegen Darmstadt. Macht 19 Spiele ohne Sané-Treffer. Denkt man an Sanés bisherige Rückrunde, denkt man an den Aufreger gegen Union Berlin (1:0) als ihn Gäste-Coach Nenad Bjelica an der Seitenlinie wegen einer Lappalie handgreiflich attackierte und dafür folgerichtig gesperrt wurde.

Über eine eventuelle Vertragsverlängerung über 2025 hinaus will Sané mit den Bayern-Bossen erst nach der EM im Sommer konkret sprechen. Eine Aufgabe für den neuen Münchner Sportvorstand Max Eberl. Sané, der mit Coach Tuchel prima zurechtkommt, möchte erst einmal wissen, wer ab 1. Juli neuer Bayern-Trainer wird. Ein ganz großes Puzzlestück in Sanés Zukunftsplanung.