Versöhnung bei den Bayern: Vielleicht nehmen sich Söder und Laschet ein Beispiel
Halleluja, es ist vollbracht. Ein Gerd im Himmel war nötig, damit der Uli und der Paul sich wieder lieb haben und nun ihre Differenzen wie Männer klären - und nicht wie zwei groß und alt gewordene Kinder, die sich in ihre jeweiligen Schmollwinkel zurückziehen. Fußball-Deutschlands prominenteste Streithähne - Uli Hoeneß und Paul Breitner - sind endlich ihrer Gockel-Attitüde überdrüssig und haben sich bei der Beisetzung von Gerd Müller, dem unvergessenen Bomber der Nation, versöhnt. Eine Freundschaft, einst unfassbar eng, war an den Egos zerbrochen.
Beide sind meinungsstark, Polemik und Populismus waren für sie keine Fremdworte. Sie teilten aus ohne Ende. Doch beide haben hochsensible Seelen, die sie gerne hinter brüsken Worten verstecken, die sie dann in ihrem Sendungsbewusstsein in die weite Welt getragen haben, statt die Angelegenheit hinter verschlossenen Türen zu regeln. Es tat weh, zu sehen, wie diese einstigen Alpha-Kicker in den letzten Jahr(zehnt)en sich immer wieder in Silberrücken-Manier angingen und damit nur ihre eigene Legende beschädigten. Mit einer gewissen Altersmilde glaubt man hoffentlich nicht mehr, im exklusiven Besitz der Wahrheit zu sein.
Vielleicht nehmen sich sogar Markus Söder und Armin Laschet an den Versöhnten ein Beispiel, beenden das unwürdige Heckenschützen-Schauspiel vom Das-Eine-sagen und Das-Andere-machen. Ein realistisches Szenario? Nein, aber das hätte man bei Paul und Uli auch nicht gedacht. Man wird ja noch träumen und hoffen dürfen. . .