Verletzung beim 2:0-Sieg: Der Robben-Schock!

2:0 in Augsburg, doch der Viertelfinal-Einzug ist teuer erkauft: Bayerns derzeit Bester wird blutig getreten und muss in die Klinik.
von  tbc/fbo

Augsburg - Matthias Sammer hatte es kommen sehen: „Wir erwarten ein physisches Spiel“, sagte Bayerns Sportvorstand vor dem Anpfiff des DFB-Pokal-Achtelfinales beim FC Augsburg. Schon 13 Minuten später wusste man, was er meint, und nach 90 Minuten musste man ihm Recht geben: Das 2:0, der Viertelfinaleinzug (Auslosung am Sonntag), war in der Tat harte physische Arbeit – und mit der Verletzung von Arjen Robben teuer erkauft. Später meinte Sammer: „Sie haben versucht, uns ein bisschen weh zu tun. Das war strategisch erkennbar.“ Thomas Müller sah das ähnlich: „Da war schon viel Emotion und Aggressivität drin.“

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Es waren schlimme Bilder, die um viertel vor neun in der Augsburger Arena zu sehen waren: Der bis dahin einzige Torschütze lag hinter der Torauslinie, hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht das rechte Knie, aus dem durch die zerfetzte lange Unterhose das Blut sprudelte. Augsburgs Keeper Marwin Hitz hatte Robben, den derzeit überragenden Kicker der Liga, mit Schwung von den Beinen geholt, kam zu spät und erwischte den Niederländer mit den Stollen am Knie. Dabei hatte der Linienrichter schon auf Abseits entschieden – zu spät für Robben. Übeltäter Hitz kam mit Gelb davon und sagte später reuig: „Ich habe ihn am Stollen gespürt. Das tut mir leid. Das war nicht so gewollt.“

Bayern-Doc Peter Ueblacker und sein Assistent eilten zu dem Verwundeten, stillten die Blutung, legten Robben einen dicken Verband ums Knie und wollten ihn stützend zur Bank geleiten, doch der Flügelflitzer konnte nicht einmal mehr auftreten. Die Sanitäter samt Trage mussten anrücken, um Robben in die Kabine zu schaffen. Von dort kam nach der Pause die Nachricht vom Bayern-Pressesprecher: „Tiefe Risswunde im rechten Knie. Muss sauber gemacht und gespült werden." Später ging es doch noch ins Krankenhaus.

Dabei hatte der Abend so wunderbar begonnen für Arjen Robben. Rafinhas langen Pass in der 4. Minute hatte Mandzukic geschickt in Robbens Lauf weitergeleitet, und dann folgte eins dieser unwiderstehlichen Tempo-Dribblings, die dem Holländer in letzter Zeit ständig glücken. Robbens Schuss wehrte Hitz zunächst noch ab, doch auch beim Abpraller war Robben der Schnellste und legte die Kugel gekonnt im Netz ab. Und kaum war die Tat getan, folgte wieder der Danke-schön-Zeigefinger für Vorbereiter Mandzukic. Robbens 13. Treffer im 20. Pflichtspiel dieser Saison. Noch nie war er so gut wie derzeit.

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Thomas Müller ersetzte ihn, und das allgemeine Schienbeinpolieren ging fröhlich weiter. Wie hatte Augsburg-Coach Markus Weinzierl vorher gesagt? „Wir werden die Bayern nicht schonen.“ Genau so sah das aus auf dem Rasen. Kaum ein Bayer, dem kein Augsburger auf die Füße stieg. Ein ruppiges, umkämpftes Spiel, bei dem ständig irgendein Kicker verletzt am Boden lag. Kurz vor der Pause hätten die Münchner zudem einen Elfmeter bekommen müssen, als Müller von Matthias Ostrzolek gehalten wurde. Weinzierl sagte später: „Wir wollten den Bayern nicht weh tun. Wir wünschen Arjen alles Gute und hoffen, das es nichts Schlimmeres ist. Marwin dachte, dass das Spiel noch läuft und ist einen Tick zu spät gekommen. Es war keine Absicht. Ansonsten war's ein normaler Pokalfight.“
 

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Auch nach der Pause ließen die Gastgeber nicht locker, kamen zu einigen Torchancen. Die Negativserie gegen den großen Nachbarn sollte endlich enden. Der einzige Sieg gegen Bayern gelang am 6.August 1961, damals noch als BC Augsburg. 3:1 hieß es, zwei Treffer erzielte Helmut Haller.

Daraus wurde nichts: Nach einer Boateng-Flanke traf Müller (78.) zum 2:0. Viertelfinale erreicht, aber abgehakt ist die Partie noch nicht. Für Robben erst recht nicht. Pep Guardiola sagte: „Ich hoffe, dass er bei der Klub-WM in Marokko dabei ist, wenn wir den Titel gewinnen können.“

 

 

 

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