Verhandlungen mit FC Bayern stocken - doch welcher Klub könnte sich Kingsley Coman leisten?

München - Kaum zu glauben, aber wahr: Kingsley Coman ist der fleißigste unter den ohnehin nicht faulen Titelhamstern beim FC Bayern. Der mittlerweile 25-Jährige feierte bislang in jeder seiner Profi-Saison die nationale Meisterschaft. Mit Paris Saint-Germain und Juventus Turin holte er jeweils zwei Ligatitel, dazu kommen die sechs Meisterschalen seit seinem Wechsel zum FC Bayern 2015. Meisterlose Saisons kennt der Angreifer allenfalls vom Hörensagen.
So kommt es wenig überraschend, dass die Bayern-Bosse ihren Meister-Experten am liebsten langfristig halten wollen. Ob das gelingt, ist allerdings ziemlich unklar. Der Vertrag des 25-Jährigen ist noch bis 2023 datiert und soll - so wollen es zumindest die Verantwortlichen des Rekordmeisters - vorzeitig verlängert werden. In der Gehaltsfrage ist man sich aber offensichtlich noch uneins.
Hoeneß: Bayern muss im Coman-Poker konsequent bleiben
Wie "Sport1" zuletzt berichte, sind die Bayern bereit, das jährliche Salär von zwölf auf 13 Millionen brutto anzuheben. Coman und dessen berüchtigter Berater Pini Zahavi, der den Münchnern aus dem letztlich erfolglosen Endlos-Poker mit David Alaba noch bestens bekannt ist, sollen demnach allerdings satte 20 Millionen fordern.
Bei den Bayern gibt man sich in der Causa Coman trotz der großen Diskrepanz in der Gehaltsfrage aber betont gelassen. "Ich denke, dass auch hier die wirtschaftlichen Obergrenzen nicht verlassen werden", meinte etwa Ehrenpräsident Uli Hoeneß zuletzt bei "MagentaTV". Zwar sei er trotz seines Postens im Aufsichtsrat nicht im Detail über die Offerte informiert, dennoch sei er sich aber sicher, dass Coman ein gutes Angebot vorliegen habe. "Wenn er es am Ende nicht akzeptiert, dann muss man auch konsequent sein als Verein."
Welcher Top-Klub könnte sich Kingsley Coman leisten?
Heißt konkret: Entweder Coman kommt den Bayern entgegen, oder er muss gehen. Und das am besten noch vor Ablauf seines Vertrags – schließlich möchten die Münchner einen zweiten "Fall Alaba" verhindern. Einen Abnehmer zu finden, der einen halbwegs marktgerechten Preis bietet, ist allerdings nicht allzu einfach. Zumindest in diesem Sommer.
Die sonst so zahlungsfreudigen spanischen Großklubs FC Barcelona und Real Madrid drohen derzeit von ihrer über Jahre angehäuften Schuldenlast erdrückt zu werden und fallen als potenzielle Abnehmer praktisch weg. Ähnliches gilt für den entthronten italienischen Serienmeister Juventus Turin, der nach der ersten meisterlosen Saison seit neun Jahren sogar über einen Verkauf von Mega-Star und Top-Verdiener Cristiano Ronaldo nachgedacht haben soll. Auch sonst sind die Kassen bei den Großkopferten des europäischen Spitzenfußballs weitgehend leer.
Manchester United baggert an Sancho - Coman wohl nur Plan B
Konkretes Interesse scheint es bislang einzig aus der englischen Premier League zu geben. Zuletzt wurde immer wieder Manchester United als potenzieller Abnehmer genannt. Bei den "Red Devils" steht derzeit aber Jadon Sancho von Borussia Dortmund ganz oben auf der Wunschliste. Der englische Spitzenklub soll vergangene Woche ein Angebot über 78 Millionen Euro abgegeben haben - die Schmerzgrenze des BVB liege demnach bei 90 Millionen Euro. Scheitert der Transfer, könnte das Coman-Thema bei Manchester United in diesem Sommer aber an Fahrt aufnehmen.
Von seiner irren Titelserie müsste er sich dann aber wohl verabschieden - die letzte Meisterschaft der "Red Devils" ist mittlerweile acht Jahre her. Sowas kennt Coman allenfalls vom Hörensagen...