Verein bestätigt: Niko Kovac wird neuer Trainer des FC Bayern München - Ein Porträt

Frankfurt/Main, München - Jetzt ist es also offiziell: Niko Kovac wird der nächste Bayern-Trainer. Das bestätigte Sportdirektor Hasan Salihamidžiæ am Freitagmittag: "Niko Kovac wird ab dem 1. Juli 2018 neuer Trainer des FC Bayern. Wir haben uns gestern auf einen Dreijahresvertrag geeinigt." Kovac bringt als Co-Trainer seinen Bruder Robert (44) aus Frankfurt mit. "Wir sind sehr glücklich, dass wir Niko Kovac als neuen Trainer für den FC Bayern gewinnen konnten", so Salihamidžiæ, "Niko war Spieler bei Bayern, er kennt die handelnden Personen sowie die Strukturen und die DNA des Klubs sehr gut. Wir sind überzeugt, dass er der richtige Trainer für die Zukunft des FC Bayern ist."
Die AZ stellt den Mann vor, der künftig das Star-Ensemble des FC Bayern coachen wird:
Mit seinem Wechsel zum FC Bayern ist Niko Kovac ab Sommer 2018 seiner Familie gute 400 Kilometer näher gekommen, nur noch knapp zwei Autostunden entfernt von Salzburg. Dort leben Niko Kovac' Frau Kristina und seine Tochter. Dort in Salzburg, bei den Red Bull Juniors, hatte 2009 auch die Trainerlaufbahn von Niko Kovac begonnen. "Diese Station war sehr, sehr wichtig für mich. Ich konnte mich dort entwickeln", sagte der 46-Jährige dazu vor wenigen Wochen. "Ich habe mir meine Trainerlaufbahn Schritt für Schritt aufgebaut - genau wie vorher meine Spielerkarriere."
Niko Kovac: Ein Trainer mit Prinzipien
Über Salzburg ist Kovac zumindest im Fußball längst hinausgewachsen. Der in Berlin geborene Kroate hatte eigentlich einen Vertrag bis 2019 in Frankfurt, nach kicker-Informationen mussten die Bayern 2,2 Millionen Euro zahlen, um Kovac aus diesem Kontrakt herauszukaufen. Als Kovac die Eintracht 2016 übernahm, stand der Verein auf dem Relegationsplatz. Genau zwei Jahre später ist man bis in den Bereich der Champions-League-Kandidaten vorgestoßen. Niko Kovac gilt als ein Mann der Prinzipen. Und mit diesen Prinzipien hat auch der Erfolg von Eintracht Frankfurt etwas zu tun. Es ist kein Zufall, dass seine Mannschaft zu denen gehört, die in der Bundesliga am meisten läuft, am härtesten trainiert, am gelehrigsten den Anweisungen ihres Trainers folgt oder sich am schnellsten von sportlichen Rückschlägen erholt. "Ich versuche, vorweg zu gehen. Ich verlange sehr viel von mir selbst - und das verlange ich auch von anderen", sagt Kovac. "Das ist mein Naturell. Das kann ich nicht ändern, das werde ich nicht ändern."
Über den Aufschwung der vergangenen zwei Jahre sagte er deshalb auch ein paar typische Kovac-Sätze: "Hochzukommen, das schafft immer mal wieder jemand. Aber wir müssen es schaffen, da oben zu bleiben. Das ist die Herausforderung für die nächsten Wochen." Genau diesen Arbeitseifer lebt er seinen Spielern jeden Tag vor. Und seine Spieler haben sich von seinem Ehrgeiz, seinem Fleiß, seinem Perfektionismus überzeugen lassen.
Jetzt wartet wohl eine der größten Aufgaben auf ihn, die es im internationalen Trainergeschäft zu übernehmen gibt: Niko Kovac wird im Sommer den Posten des Cheftrainers beim FC Bayern München übernehmen. Von Jupp Heynckes - auch so ein Mann mit Tugenden und Prinzipien. Und womöglich ein doppelter Triple-Trainer...
Im Stenogramm: Das ist Niko Kovac
Name: Niko Kovac
Geburtsdatum: 15. Oktober 1971
Stationen als Spieler:
1991-1996: Hertha BSC
1996-1999: Bayer Leverkusen
1999-2001: Hamburger SV
2001-2003: Bayern München
2003-2006: Hertha BSC
2006-2009: Red Bull Salzburg
Länderspiele: 83 für Kroatien (15 Tore)
Erfolge als Spieler:
2001: Weltpokalsieger
2003: Deutscher Meister und Pokalsieger
2007/2009: Österreichischer Pokalsieger
Stationen als Trainer:
2009-2011: Red Bull Juniors Salzburg
2011-2012: Co-Trainer Red Bull Salzburg
2013: U21 Kroatien
2013-2015: Nationaltrainer Kroatien
seit 8.3.2016: Eintracht Frankfurt
Erfolge als Trainer:
WM-Teilnahme 2014 mit Kroatien
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