Veilchentest am Arno

Jürgen Klinsmann kehrt mit Bayern nach Florenz zurück – und will alles besser machen als 2006, als er dort mit der Nationalelf unter ging.
von  Abendzeitung
Jürgen Klinsmann möchte auch in der Champions League beim Spiel in Florenz jubeln.
Jürgen Klinsmann möchte auch in der Champions League beim Spiel in Florenz jubeln. © Rauchensteiner/Augenklick

Jürgen Klinsmann kehrt mit Bayern nach Florenz zurück – und will alles besser machen als 2006, als er dort mit der Nationalelf unter ging.

FLORENZ Mühsam war die Anreise für den Bayern-Tross nach Florenz. Weil die Lufthansa-Maschine, ein Airbus A 321, zu groß war, um auf dem Mini-Flughafen von Florenz zu landen, musste ein Umweg nach Pisa in Kauf genommen werden. Wegen Nebels hatte der Flug Verspätung.

Und dann auch noch diese Erinnerungen. Da sind die Bayern in der Prachtstadt Florenz und werden von der Vergangenheit eingeholt. Es war der der 1. März 2006, als Jürgen Klinsmann seine deftigste Pleite als Bundestrainer kassierte: Ein 1:4 im Fiorentina-Stadion „Artemio Franchi“ – dort spielt der FC Bayern heute Abend (20.45 Uhr).

Klinsmann, darauf angesprochen, lachte. Und meinte: „Das war eine Erfahrung, die wir damals machen mussten. Aber das hat nichts mit dem Spiel am Mittwoch zu tun, wir kommen ja als FC Bayern.“

Es wird die bisher härteste Aufgabe in der Champions League für Klinsmanns Bayern. „Fiorentina wird alles geben, sie stehen mit nur zwei Punkten aus drei Spielen mit dem Rücken zur Wand“, sagte Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. „Wir wollen auf keinen Fall verlieren – zu gewinnen wäre optimal. Wir müssen clever spielen, unsere Chancen eiskalt nutzen.“

Damit es nicht wieder ein dickes blaues Auge gibt. Das Kräftemessen mit der Fiorentina – für Bayern der Veilchen-Test am Arno. Und das bei den Violetten, so wird der AC Florenz aufgrund seiner Trikotfarbe genannt. Massimo Oddo, Bayerns Neuzugang vom AC Milan, kennt das Stadion: „Das hier ist eines der heißesten Ambiente Italiens.“

Die DFB-Stars von 2006 wissen es. Bastian Schweinsteiger, Miroslav Klose, Lukas Poldolski und Tim Borowski waren damals dabei. Für Italien traf Alberto Gilardino zum 1:0, heute stürmt er für Fiorentina. Zum 2:0 traf Luca Toni, heute sitzt er vorm TV. Er fehlt wegen Rippenprellung. „Wir hätten ihn gerne dabei gehabt“, sagte Klinsmann, „aber auch so sind wir gut drauf. Uns erwartet eine heiße Kiste.“

Und eine unangenehme erste Hälfte wie damals, als es nach 45 Minuten 0:3 stand? Klinsmann: „Wir erwarten, dass Florenz angreift.“ Doch so leicht wie 2006 soll es ihnen nicht gemacht werden. Rummenigge: „Das war eine andere Mannschaft, wir haben eine bessere.“ Sie wollen unversehrt bleiben.

Patrick Strasser

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