Van Gaals einfache Meisterrechnung: Zwei Siege

MÜNCHEN - Louis van Gaal setzt im Duell mit Felix Magath und dem FC Schalke 04 um die Meisterschale ganz auf die eigene Stärke – und nicht auf Schützenhilfe von Werder Bremen. Was der Bayern-Trainer über das "Theater-Publikum“ in der Allianz Arena sagt.
„Wenn wir unsere letzten zwei Spiele gewinnen, sind wir Meister. Wir sind nicht abhängig von anderen Ergebnissen“, erklärte der Holländer vor dem Heimspiel am Samstag gegen den Abstiegskandidaten VfL Bochum.
Punktgleich, aber mit 13 Toren Vorsprung gehen die Bayern in die vielleicht schon vorentscheidende vorletzte Runde des Zweikampfes mit Schalke. „Wir dürfen nicht auf andere schauen“, betonte van Gaal, der ergänzte: „Wenn Schalke verliert, sind wir auch noch kein Meister.“
Nach dem Einzug ins Champions-League-Finale strotzen die Münchner nur so vor Selbstvertrauen und wollen das historische Titel-Triple packen. „Wir haben eine ganze Saison dafür gearbeitet. Jetzt können wir ernten“, erklärte van Gaal: „Wir müssen unser Spiel gegen Bochum gewinnen. Und die Chancen dafür stehen sehr hoch.“
Bei Bayern sind alle Mann an Bord – auch Franck Ribéry. Trotz der deprimierenden Sperre im Champions-League-Finale soll der Franzose im Liga-Endspurt Vollgas geben. „Ich glaube, dass er alles geben wird“, sagte van Gaal.
Im letzten Saison-Heimspiel dürfen Ribéry & Co. wieder eine großartige Atmosphäre in der ausverkauften Allianz Arena erwarten. „Die letzten Spiele war die Stimmung unglaublich“, lobte auch van Gaal. Er merkte aber am Freitag auch kritisch an, dass es in München ansonsten eher „ein Theater-Publikum“ gebe, wie er es auch schon zu seinen Trainerzeiten in Amsterdam oder Barcelona erlebt habe. „Die Fans in der Südkurve waren auch in schlechten Zeiten ein gutes Publikum, standen hinter der Mannschaft und dem Trainer. So muss das sein“, erklärte van Gaal.
Bochum kommt nach dem Rauswurf von Heiko Herrlich mit einem neuen Trainer nach München. „Im ersten Spiel unter einem neuen Trainer sind die Spieler mehr motiviert. Neuer Trainer, neue Chancen“, sagte van Gaal zur veränderten Situation beim VfL mit Dariusz Wosz. „Wir wissen nicht, was dieser Trainer für eine Spielphilosophie hat“, ergänzte der Holländer. Der VfL dürfte aber wohl sehr defensiv agieren.
Voller Titelhunger gehen die Spieler des Rekordmeisters in die letzten vier Spiele. „Jetzt kommt die schönste Zeit der Saison“, sagte Nationalspieler Philipp Lahm: „Champions-League-Finale, Pokalfinale, in der Bundesliga ganz oben – wem würde das keinen Spaß machen?“ (dpa)