Van Gaals Disco-Detektive:Bayerns Lahm kontrolliert selbst
Disko-Detektive? Bayern-Trainer van Gaal hat vor, alle Szene-Treffpunkte der Stadt kontrollieren zu lassen. Wie die Mannschaft ihrem Trainer die Arbeit abnimmt
MÜNCHEN Bastian Schweinsteiger kann nicht. Und wer sich in der Reha befindet, macht im Nachtleben auch keinen guten Eindruck. So hat der 24-Jährige nichts zu befürchten, wenn Trainer Louis van Gaal ab sofort seine Spione losschickt in die angesagten Münchner Lokalitäten.
„Wegzugehen ist immer gefährlich“, meinte Schweinsteiger nur kurz zu van Gaals neuem Überwachungssystem. Dabei würde Schweinsteiger so gerne mal wieder Gas geben – auf dem Trainingsplatz. Denn während die Kollegen seit dem 1. Juli um die Stammplätze kämpfen, kann er nur auf dem Fahrradergometer schwitzen. Neben seiner Meniskus-OP am linken Knie, die er nach der Asien-Reise mit der Nationalmannschaft am 4. Juni über sich ergehen lassen musste, wurde auch noch ein Muskelfaszienriss am rechten Schienbein operativ behoben.
Am 1. Juli allerdings wollte er dabei sein. „Die Rechnung ging nicht ganz auf“, gestand der Mittelfeldspieler am Donnerstag zu. „Natürlich wäre ich jetzt lieber auf dem Platz als in der Reha“, sagte er. Sein Ziel: Beim Trainingslager ab dem 16. Juli in Donaueschingen will er wieder angreifen.
Wenn die Spieler kaserniert sind, besteht ohnehin keine Gefahr, nachts – an der Hotelbar wäre es ja schön blöd – über die Stränge zu schlagen. „Ich habe mit den Maßnahmen von van Gaal kein Problem, für mich ist das ganz normal“, meinte Philipp Lahm, „als Mannschaft sollte man sich untereinander kontrollieren. Denn: Wir sind ein Team. Wenn dann jemand auffällig geworden ist, regelt sich das von ganz alleine.“ Ohne Spione. ps