Van Gaals Advents-Elf – da bleibt kein Türchen offen

Der Trainer, der bisher bei Bayern selten zweimal hintereinander das selbe Team aufbot, hat für die letzten Spiele sein Aufgebot gefunden.
MÜNCHEN Donnerstag frei, Freitag frei. Das Leben eines Stammspielers beim FC Bayern kann ganz angenehm sein in diesen Tagen. Auch deshalb, weil sich die Elf vom Mittwoch, die 1:0 gegen Haifa gewann, festgespielt hat. Vier Bundesliga-Partien und das Endspiel ums Achtelfinale der Champions League am 8. Dezember bei Juventus Turin stehen noch an bis zur Winterpause.
Mit der Aufstellung aus dem Maccabi-Spiel geht es schon am Sonntag bei Hannover (17.30 Uhr) weiter. Am Freitag erklärte der Holländer, warum er bis Weihnachten auf diese Elf setzt – und setzen muss. Die AZ präsentiert van Gaals Advents-Elf: Da bleibt kein Türchen öffen.
Die Abwehr: Vor Jörg Butt hat sich eine Viererkette mit Lahm rechts, van Buyten und Demichelis in der Mitte sowie Badstuber als Linksverteidiger etabliert. Damit ist klar, dass Breno (wird möglicherweise in der Winterpause ausgeliehen) und Neuzugang Braafheid keine Perspektive für die Stammelf haben. Lell und Görlitz sowieso nicht.
Das Mittelfeld: Die Erkenntnis des Haifa-Spiels ist: Timoschtschuk ist draußen - was an einer Rochade liegt. "Für Schweinsteiger ist es das Beste, wenn er in der Mitte spielt. Da ist er auch besser", sagte van Gaal, „und wenn Pranjic fit ist und nun sein Selbstvertrauen bekommt, spielt er auf der linken Seite." Rechts bleibt Thomas Müller drin, auch wenn der 20-Jährige in den letzten Wochen etwas platt und überspielt wirkte. Van Gaal: „Müller kann überall spielen. Derzeit ist er rechts, das ist nicht seine beste Position, aber er macht das ziemlich gut. Er ist bei jeder gefährlichen Situation des FC Bayern beteiligt." Mit anderen Worten: Müller ist gesetzt. „Da spielt es keine Rolle, ob es seine erste oder seine zehnte Saison ist." Bleibt der zweite Sechser vor der Abwehr. „Ich muss mich zwischen Timoschtschuk und van Bommel entscheiden. Dann entscheide ich mich für van Bommel. Er ist mein Kapitän und spielt mehr nach vorne."
Der Angriff: Hier hat van Gaal die größten Sorgen. Miroslav Klose fällt wegen einer Sehnenreizung im Ellbogen aus, kann nicht mit nach Hannover. Auch Robben und Ribéry können nur Aufbautraining machen. „Mit ihnen plane ich als Joker", sagte van Gaal, „Robben vielleicht schon gegen Gladbach und Ribéry in der Champions League in Turin." Also stürmen Gomez und Olic, der Matchwinner von Mittwoch. Und Luca Toni? Van Gaal bleibt hart: „Ich habe keine Probleme mit Spielern. Nur mit denen, die den Anforderungen des FC Bayern nicht entsprechen." Als sich die Fragen zu Toni häuften, wurde van Gaal ungehalten. „Ich beantworte Fragen zu Toni nicht mehr." Es beginnt ja auch die staade Zeit.
Patrick Strasser