Van Gaal zu Juve? Luca Toni zittert
München - Gut möglich, dass Luca Toni sich am Espresso verschluckt hat, als er am Dienstagmorgen dieses Gerücht in der Sport-Tageszeitung „Corriere dello Sport” gelesen hat: Louis van Gaal gilt demnach als Favorit für die Nachfolge des stark in der Kritik stehenden Juve-Trainers Luigi Del Neri. Klub-Präsident Andrea Agnelli soll Kontakt aufgenommen haben mit Bayerns Ex-Coach.
Toni könnte somit nächste Saison wieder auf jenen Mann treffen, wegen dem der Stürmer im Januar 2010 von München zurück nach Italien flüchtete: erst zum AS Rom, dann über Genua schließlich zu Juventus.
Wobei Tonis Verbleib bei Juve, trotz eines Vertrags bis 2012 ohnehin offen scheint. Bei zwölf Einsätzen für Juve gelangen ihm bisher nur zwei Treffer. Er steckt, wie die gesamte Mannschaft, seit Monaten in der Krise. Nach dem 2:2 am Montag gegen Chievo Verona hat Juve zwei Spieltage vor dem Saisonende in der Serie A fünf Punkte Rückstand auf den Tabellenvierten Udinese und praktisch keine Chance mehr auf den Einzug in die Qualifikationsrunde zur Champions League. Als Tabellensiebter müssen sie sogar um die Teilnahme an der Europa League bangen.
Die Trennung von Del Neri gilt in Turin als beschlossene Sache. „Das Ende der Ära Del Neri ist nur noch eine Frage von Tagen”, schrieb das Juve-Hausblatt „Tuttosport”.
Zurück an die Spitze soll den italienischen Rekordmeister, dessen letzter Titelgewinn acht Jahre her ist, nun Louis van Gaal führen. Der Niederländer hatte zwar angekündigt, nach seinem Rauswurf bei Bayern ein Jahr pausieren zu wollen, um danach eine Nationalmannschaft zu übernehmen – doch die Aufgabe, Juventus Offensivfußball beizubringen, könnte ihn reizen. Das nötige Kleingeld scheint vorhanden. Rund 100 Millionen Euro will der Agnelli-Clan investieren. Als neue Stars werden die Stürmer Sergio Agüero (Atletico Madrid) und Carlos Tevez (Manchester City) gehandelt. Und der FC Bayern würde ein paar Millionen Euro an Gehaltszahlungen für van Gaal sparen.
