Van Gaal und Veh: Duell der lahmen Enten

Der Bayern-Trainer muss gehen, der HSV-Trainer geht freiwillig: Am Samstag treffen zwei Coaches aufeinander, deren Haltbarkeitsdatum bereits feststeht. Wer zieht sich besser aus der Affäre?  
Filippo Cataldo |
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Louis van Gaal will sich mit einem Triumph aus München verabschieden.
firo/Augenklick Louis van Gaal will sich mit einem Triumph aus München verabschieden.

MÜNCHEN Am Samstag dürfte ein interessantes Gespräch stattfinden an der Seitenlinie der Allianz Arena. Der FC Bayern empfängt mit dem am Montag zum Interimstrainer degradierten Louis van Gaal um 15.30 Uhr (Liveticker auf abendzeitung.de) den HSV. Und dort hat sich am Dienstag Übungsleiter Armin Veh selbst zum Saisonende ausgemustert. „Es wird so sein, dass ich nächstes Jahr nicht mehr hier bin”, sagte Veh.

Und so wird der Nord-Süd-Klassiker am Samstag auch zum Duell zweiter Trainer auf Abruf, zum Duell der lahmen Enten.

Wobei Veh schon jetzt die bessere Figur macht. Der Augsburger hat selbst entschieden, dem Spuk in Hamburg ein Ende zu machen. Er zog selbst die Konsequenzen aus dem chaotischen Saisonverlauf und den Querelen in der sportlichen Führung. „Es sind in diesem Klub viele Dinge passiert, die ich nicht nachvollziehen kann. So kann man nicht arbeiten”, sagte er, „eigentlich ist das hier ein geiler Klub. Es ist traurig, dass man sich selbst im Weg steht.”

Ähnliches hätte auch van Gaal sagen können am Montag. Wie Veh verzweifelte – und scheiterte – auch er an den, zugegeben, ungewöhnlichen Führungsstrukturen ihrer Klubs. Veh konnte und wollte nicht länger mit ansehen, wie der HSV sich immer wieder selbst zurückwirft. Erst suchte der Klub monatelang nach einem Sportdirektor. Und als in Frank Arnesen endlich ein neuer starker Mann gefunden wurde, verweigerte man dem Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann die Vertragsverlängerung.

Van Gaal ist beim FC Bayern nie warm geworden mit der Tatsache, dass die geballte Fußball-Kompetenz aus dem Zweiten Stock der Geschäftsstelle sich immer wieder in sportliche Belange einmischt. Und doch ist er nun nur noch Trainer von Karl-Heinz Rummenigges Gnaden. Sei es, weil es für ihn und seinen Mitarbeiterstab noch um zu viel Geld geht oder weil er glaubt, die Saison noch retten zu können und sich dann mit einem triumphierenden Grinsen aus München verabschieden zu können.

Trotzdem: Der großspurige van Gaal hat sich entmachten lassen. Er wirkt auf einmal ziemlich klein. Der bescheidene Veh dagegen dagegen hat sich seine Unabhängigkeit bewahrt. Er wird den HSV erhobenen Hauptes verlassen. So oder so.

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