Van Gaal: „Servus!?“

Vor dem „Endspiel“ gegen Haifa hat Louis van Gaal neuen Ärger mit dem aufmüpfigen Luca Toni. Doch Bayerns Chef-Trainer gibt sich trotz des drohenden Aus in der Champions League gelassen.
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Die Zeichen stehen auf Trennung: Louis van Gaal (li.) und Luca Toni werden wohl keine dicken Kumpel mehr.
Rauchensteiner/augenklick Die Zeichen stehen auf Trennung: Louis van Gaal (li.) und Luca Toni werden wohl keine dicken Kumpel mehr.

Vor dem „Endspiel“ gegen Haifa hat Louis van Gaal neuen Ärger mit dem aufmüpfigen Luca Toni. Doch Bayerns Chef-Trainer gibt sich trotz des drohenden Aus in der Champions League gelassen.

MÜNCHEN Krise hin oder her, Louis van Gaal fremdelt jedenfalls nicht mehr. Zur Pressekonferenz vor dem „Endspiel“ gegen Maccabi Haifa am Mittwoch in der Allianz Arena (20.45 Uhr) trat der Niederländer mit einem sehr bayerischen „Servus“ vor die Reporter. Zwar ist er im Presseraum immer noch genauso weit entfernt von den Berichterstattern wie beim ersten Auftritt vor knapp fünf Monaten, doch scheint er die Distanz verringern zu wollen. Er wirkt, als suche er Nähe, Verbündete. Gegner, Kritiker und Probleme hat er zur Genüge.

Und als ob die Lage nicht schon schwierig genug wäre, tut sich fast jeden Tag ein weiterer Graben auf. Diesmal ist es die italienische Untiefe namens Luca Toni. Nach Stadionflucht und Trainerschelte polterte der Weltmeister diesmal via Zeitung und TV. Der „Gazzetta dello Sport“ sagte er: „Ich würde gerne nach Italien zurückkehren, um die Tore zu schießen, die mich in die Nationalmannschaft zurückbringen.“ Und dem Sender „RAI 3“ sprach er in die Kamera: „Seit vier Monaten habe ich Probleme mit ihm. Alles hat seine Grenzen. Unser Verhältnis ist so gut wie am Ende.“ Pardauz!

Spätestens nach diesen Worten ist nichts mehr zu kitten, marschiert das Stimmungsbarometer zwischen van Gaal und Luca Toni vom Gefrierpunkt Richtung minus unendlich. Unwahrscheinlich, dass der Italiener unter van Gaal nochmal im Bayern-Trikot zu sehen sein wird. Am Tag zuvor hatte Manager Uli Hoeneß noch gemeint, man könne ja nun nicht sagen, „lieber Luca, jetzt haben wir den Gomez, jetzt schleich Dich nach Italien“. Van Gaal sagte zum Thema Toni nur: „Er muss sein Verhalten ändern, und das warten wir ab.“

Natürlich sei er angesichts der prekären Lage auch als Psychologe gefragt. Kein Problem, meint van Gaal: „Ich bin immer Psychologe gewesen. Das ist ein Teil des Trainerjobs.“ Wie er diesen Teil bislang absolvierte, darüber dürften die Meinungen auseinander gehen. Frag’ nach bei Gomez, Toni, Ribéry und Rensing.

Van Gaal hat aber erkannt, dass es bei Bayern auch andere wichtige Termine gibt: zum Beispiel eine Jahreshauptversammlung. Entgegen der Ankündigung des Vereins werden Trainer und Spieler nun doch am Freitag da sein, wenn sich womöglich der Unmut der Fanbasis Bahn bricht.

Eine gute Nachricht gab es aber doch noch für van Gaal: so etwas wie Rückendeckung oder zumindest Aufschub. Uli Hoeneß sagte: „Wir haben das Thema einer Entlassung van Gaals intern nicht diskutiert. Wir haben ihm unsere volle Unterstützung zugesichert und werden gemeinsam in aller Ruhe versuchen, die Probleme zu lösen.“ Und so verabschiedete sich van Gaal entspannt: „Viel Spaß beim Spiel!“ Wäre ja auch schon mal was.

Thomas Becker

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