Van Gaal glaubt an VfB-Rettung: „Kein Problem“

Bayern München hat sich mit dem Einzug ins Viertelfinale des DFB- Pokals standesgemäß in die Winterpause verabschiedet. Aber auch beim VfB Stuttgart keimt trotz der zweiten heftigen Niederlage im Süd- Schlager innerhalb von drei Tagen Hoffnung auf bessere Zeiten auf.
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Geheimplan mit einem Japaner: Bayern-Trainer Louis van Gaal wollte Takashi Usami testen.
dpa Geheimplan mit einem Japaner: Bayern-Trainer Louis van Gaal wollte Takashi Usami testen.

MÜNCHEN - Bayern München hat sich mit dem Einzug ins Viertelfinale des DFB- Pokals standesgemäß in die Winterpause verabschiedet. Aber auch beim VfB Stuttgart keimt trotz der zweiten heftigen Niederlage im Süd- Schlager innerhalb von drei Tagen Hoffnung auf bessere Zeiten auf.

Louis van Gaal glaubt auch nach der zweiten Klatsche des VfB Stuttgart gegen seinen FC Bayern München fest an den Klassenerhalt des krisengeschüttelten Clubs. „Ich denke, es ist kein Problem, sich zu retten, aber es wird nicht einfach“, sagte der Trainer nach dem 6:3 (2:2)-Sieg des Pokal-Rekordgewinners in einem „unglaublichen, fantastischen“ Achtelfinale. VfB-Kollege Bruno Labbadia lobte seine geknickten Schützlinge nach dem erneuten Tiefschlag: „Die Mannschaft hat gezeigt, welche Kraft in ihr steckt.“

Van Gaal vermittelte den Eindruck, dass ihn das sportliche Schicksal der schwächelnden Schwaben beinahe genauso beschäftige wie die eigene, nun wieder rosige Zukunft. „Das war ein Tod-oder- Gladiolen-Spiel und wir waren die Glücklichen. Ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Ich bin aber auch froh, dass die Fans umgedreht sind“, sagte der Niederländer. Im Gegensatz zur 3:5-Niederlage in der Fußball-Bundesliga drei Tage zuvor standen selbst die extrem kritischen „Ultras“ am Mittwochabend trotz des Scheiterns wie eine Wand hinter den nie aufsteckenden VfB-Profis.

„Man hat die Leidenschaft gesehen“, sagte Fredi Bobic. „Das Ergebnis ist brutal, aber wir müssen das Positive herausziehen.“ Damit lag der VfB-Sportdirektor mit Labbadia auf einer Linie, der die „Riesenmoral und „Geschlossenheit herausstrich: „Nur mit Geschlossenheit können wir die schwierige Situation meistern. Wir wollen aber die Augen nicht verschließen, dass wir noch sehr viel Arbeit vor uns haben.“

Van Gaal gab auf Nachfrage Tipps, was der Vorletzte korrigieren müsse, um aus dem Tabellenkeller klettern zu können. Der VfB habe zuletzt in drei Spielen elf Tore geschossen, aber nach vielen individuellen Fehlern auch viele Gegentreffer kassiert – genau gesagt allein elf gegen die Bayern. „Das muss mein Kollege Labbadia noch verbessern“, riet van Gaal. „Aber die Mannschaft begeistert und zeigt Leidenschaft, was das Wichtigste ist.“

Selbst zwei gelb-rote Karten für Khalid Boulahrouz (67.) und Abwehrchef Matthieu Delpierre (87.), ein Lattenknaller von Martin Harnik (57.) sowie ein kläglich vergebener Foulelfmeter durch Christian Gentner (73.) brachen den Widerstand nicht. „Man hat gesehen, dass die Mannschaft begriffen hat, um was es geht“, erklärte Gentner den „neuen“ VfB.

Mit der Moral, dem Willen und der Einsatzbereitschaft wollen die Stuttgarter nach der Winterpause die Wende im Abstiegskampf einleiten. „In der Rückrunde müssen wir an die heutige Leistung anknüpfen“, forderte Kämpfer-Vorbild Christian Träsch. „Schade, dass wir nicht gewonnen haben, aber so müssen wir jetzt weitermachen mit unserem Spiel“, sagte der erneut stark auftrumpfende Doppel- Torschütze Pawel Pogrebnjak (32./45.+1).

„In der Bundesliga haben wir in der Vorrunde viele Spiele nicht so konsequent gespielt wie heute, deshalb stehen wir auch unten“, sagte Delpierre. Er stand exemplarisch für die Widersprüchlichkeit des VfB. Erst „schenkte“ er durch einen dicken Patzer den nach dem zwischenzeitlichen 2:2 angeknacksten Bayern die erneute Führung, dann besorgte er den Ausgleich (77). In Unterzahl kippte der Cup-Knüller dann doch noch: Thomas Müller (81.), Miroslav Klose (86.) und Franck Ribéry (90.+4) stellten den zu hoch ausgefallen Sieg sicher, nachdem zuvor Andreas Ottl (6.), Mario Gomez (8.) und Klose (52.) mit seinem ersten Tor seit drei Monaten getroffen hatten.

Damit war die Festtagsstimmung bei den Münchnern gesichert. „Wir haben mit den Siegen in Stuttgart gute Voraussetzungen für ein schönes Weihnachtsfest geschaffen“, sagte Sportdirektor Christian Nerlinger. Präsident Uli Hoeneß sah großzügig über Unzulänglichkeiten hinweg: „In der Vorweihnachtszeit redet man nicht über Fehler, sondern freut sich über die zwei Siege in Stuttgart.“

Die Spieler waren selbstkritischer. „Wir haben die Qualität, müssen aber die Fehler, die heute passiert sind, abstellen. Dann könnte die Rückrunde super laufen“, sagte Bastian Schweinsteiger. Torwart Jörg Butt bemängelte: „Das waren zwei verrückte Spiele, bei denen wir klar in Führung liegen, und dann machen wir uns das Leben selber schwer. Jeder denkt, es läuft perfekt und macht fünf Prozent weniger.“

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