Van Gaal „etwas erbost“ – Bremen ärgert Bayern

Am 65. Geburtstag von Franz Beckenbauer spielt Bremen in München wieder einmal den Partyschreck. Werder jubelt nach dem 0:0 im Liga-Topspiel ohne Tore, die Bayern klagen über WM und Fehlstart. Trainer van Gaal beruhigt: „Am Ende werden die Preise verteilt.“
von  Abendzeitung
Fordert den Einzug ins Pokal-Achtelfinale: Bayern-Trainer Louis van Gaal
Fordert den Einzug ins Pokal-Achtelfinale: Bayern-Trainer Louis van Gaal © dpa

MÜNCHEN - Am 65. Geburtstag von Franz Beckenbauer spielt Bremen in München wieder einmal den Partyschreck. Werder jubelt nach dem 0:0 im Liga-Topspiel ohne Tore, die Bayern klagen über WM und Fehlstart. Trainer van Gaal beruhigt: „Am Ende werden die Preise verteilt.“

Am 65. Geburtstag von Franz Beckenbauer spielt Bremen in München wieder einmal den Partyschreck. Werder jubelt nach dem 0:0 im Liga-Topspiel ohne Tore, die Bayern klagen über WM und Fehlstart. Trainer van Gaal beruhigt: „Am Ende werden die Preise verteilt.“

 „Das Spiel war sehr gut, das wir abgeliefert haben. Wenn ich erbost bin, dann über den Fußball-Kalender. Es kann nicht sein, dass nach einer Weltmeisterschaft den Trainern zugemutet wird, dass drei Länderspiele stattfinden. So kann man keinen Rhythmus aufbauen, und der fehlt uns, um das Tor zu machen und dann 1:0 zu gewinnen“, schimpfte Rummenigge am Samstag über die Terminplanung der FIFA.

Drei Spiele, vier Punkte – mit der beiderseits mäßigen Ausbeute können vor dem Champions-League-Start allenfalls die Bremer gut leben. Ausgerechnet in großer defensiver Personalnot durch den Ausfall der Innendecker Mertesacker und Naldo spielte Werder dank des hervorragenden Torhüters Tim Wiese hinten erstmals zu Null. Und auch den Ausfall von Torjäger Pizarro steckte man weg. „Drei Stammspieler nicht dabei, zwei Neue im Team – dafür haben wir es gut gemacht und sind unter dem Strich zufrieden“, sagte Werder-Chef Klaus Allofs.

Der Bayern-Motor rumpelt dagegen vor dem Champions-League-Auftakt gegen den am Wochenende in Italien gegen Cagliari Calcio mit 1:5 untergegangenen AS Rom noch erheblich. „Man kann schon sagen, dass einige geschlaucht sind“, sagte Miroslav Klose zu den Nachwirkungen der WM-Strapazen. Als hängende Spitze hinter Ivica Olic blieb der Nationalstürmer wirkungslos und wurde durch Toni Kroos ersetzt (46.). „Es ist sicherlich nicht meine Lieblings-Position“, stöhnte Klose.

Kein Rhythmus, fehlende Spritzigkeit und mangelhafte Konzentration vor dem Tor behindern die Bayern. „Wir sind unzufrieden mit dem ganzen Start. Wir müssen uns in den nächsten Spielen steigern“, sagte Jörg Butt, der die Bayern mit einer starken Torhüter-Leistung vor einer Niederlage bewahrte und zudem riesiges Glück beim spektakulären Pfosten-Latten-Treffer des Bremers Sebastian Prödl hatte (5.).

Sportdirektor Christian Nerlinger mahnte jedoch energisch an, die WM abzuhaken. „Wir sollten endlich mal aufhören zurückzuschauen.“ Ein Grund zur Panik bestehe nicht: „Es klafft eine Lücke von fünf Punkten zur Spitze, das ist jetzt noch zu verschmerzen“, meinte Nerlinger.

 Im ersten Jahr unter van Gaal standen die Bayern nach drei Spielen sogar nur mit zwei Punkten da. „Am Ende werden die Preise verteilt“, beruhigte der Trainer. „Wir kriegen das schon hin“, meinte auch Kapitän Mark van Bommel. Immerhin: Franck Ribéry kommt langsam wieder in Schwung, arg vermisst wird aber der verletzte Arjen Robben. „Natürlich kommt die Frage nach Arjen, wenn man nicht gewinnt. Er ist ein Ausnahmespieler“, sagte van Bommel, „aber es darf nie an einem liegen.“

Werder-Coach Thomas Schaaf durfte sich neben dem Punktgewinn über seine zwei Neuzugänge freuen: Vor allem der Brasilianer Wesley ließ sein Können auf der Özil-Position aufblitzen. Auch Mikael Silvestre fing sich hinten links nach Anlaufschwierigkeiten. „Beide haben sich sehr gut eingefügt. Man hat nicht gemerkt, dass sie neu sind“, lobte Schaaf. Millionen-Einkauf Wesley staunte beim Debüt über das Tempo in der Bundesliga, gab sich aber selbstbewusst: „Für's erste Mal lief es ganz gut. Die Geschwindigkeit hat mich beeindruckt, aber die Bundesliga kommt meiner Spielweise entgegen“, glaubt er. Schaaf sieht das neu formierte Werder-Team auf Kurs: „Wir sind gut aufgestellt.“

dpa

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