Van Gaal befiehlt, Klose trifft: „Das ist fantastisch!“

2:0 gegen den AS Rom. Beim Auftaktsieg in der Champions League betreiben die Bayern erfolgreiches Krisenmanagement und setzen genau das um, was der Trainer ihnen vorgibt.
von  Abendzeitung

MÜNCHEN - 2:0 gegen den AS Rom. Beim Auftaktsieg in der Champions League betreiben die Bayern erfolgreiches Krisenmanagement und setzen genau das um, was der Trainer ihnen vorgibt.

Es war ein hartes Stück Arbeit, lange Zeit mühsam und ohne Fortune. Aber am Ende sind die Bayern doch noch erfolgreich in die neue Champions-League-Saison gestartet, sie haben den AS Rom durch Tore von Thomas Müller (79.) und Miroslav Klose (83.) 2:0 besiegt. Und den zähen Spielbeginn (Franz Beckenbauer: „Da war noch Sand im Getriebe“) vergessen gemacht.

Trainer Louis van Gaal war entsprechend zufrieden: „Rom hat nur verteidigt. Nach 70 Minuten konnte Rom nicht mehr laufen. Das ist unser Spiel. Wir brauchen Zeit, um so eine Mannschaft kaputt zu spielen. Unter diesen Umständen war das sehr gut.“ Erfolgreiches Krisenmanagement eben. Denn zwischendurch hatte es gegen ultra-defensive Italiener durchaus mal gehakt im Spiel der Bayern.

Ohne Ribéry (gesperrt) und Robben (Muskelriss) fehlte lange die Kreativität, fehlen die Überraschungsmomente über die Flügel. Hamit Altintop konnte Ribéry nicht adäquat vertreten. Hinterher sagte van Gaal sichtlich erleichtert: „Wir müssen schönen Fußball spielen für die Fans. Ohne Ribéry und Robben machen wir dann so etwas – das ist fantastisch!“

Toni Kroos fand schwer in die Spielmacher-Rolle, trotz aller technischer Fähigkeiten, obwohl er immer wieder versuchte, aus der zweiten Reihe zu schießen. Wie in Minute 55, als er an Roma-Keeper Julio Sergio scheiterte, wie in der 70. Minute, als er daneben schoss.

Ivica Olic, Garant wichtiger Tore im letzten Jahr, läuft ebenfalls seiner Form hinterher, blieb gestern ohne Wirkung – und wurde nach 66Minuten für Gomez ausgewechselt. Beckenbauer: „Olic ist nicht der große Kopfballspieler. Van Gaal hat gesehen, die Römer kommen hinten nicht mehr raus, wollten auch nicht mehr raus. Was heute van Gaal gemacht hat, war 100 Prozent richtig.“

Mario Gomez, der mehr „Spielpraxis“ einfordert, um richtig auf Touren zu kommen, bekommt von van Gaal immer nur Joker-Einsätze, ist entsprechend verunsichert.

Miroslav Klose konnte seine Nationalelf-Form bisher nicht auf Bayern übertragen. Gegen Bremen hatte ihn van Gaal zum Spielmacher umfunktioniert. Weil das Experiment gescheiterte, fand sich Klose gegen Rom zunächst sogar nur auf der Bank wieder, wurde erst in der 68. Minute eingewechselt. Doch dann brachte Klose frischen Wind: Er zielte einmal knapp vorbei (74.), köpfte an den Pfosten (79.). Und wurde für seinen Einsatz belohnt, mit dem artistisch erzielten Tor zum 2:0 (83.). Beste Bewerbung für einen Stammplatz. Ein Tor- Kunststück, wie es zuvor Thomas Müller beim 1:0 mit dem Außenrist gelungen war

Van Gaal sagte es so: „Ich habe mich sehr gefreut für Klose! Wir haben geredet dass er Tore macht in der Nationalmannschaft und nicht bei mir. Ich habe ihm gesagt: ,Das müssen Sie auch bei mir machen!’ Und dann hat er es gemacht.“ Auf Befehl vomTrainer. Wenn alles doch so einfach wäre.

F.M., ps.

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