Van Bommel & van Gaal: Die Oranje-Connection

MÜNCHEN - Der neue Bayern-Coach Louis van Gaal schweigt. Doch viel spricht dafür, dass sein Landsmann Mark van Bommel Bayern-Kapitän bleibt. Außerdem: Warum das Datum des ersten Liga-Spiels für den Trainer eine besondere Bedeutung hat.
Ob sich Geschichte wiederholt oder nicht, darüber lässt sich prima streiten. Pragmatisch veranlagte Menschen nehmen es einfach, wie es kommt. Mark van Bommel ist so einer. Am 8.8.2008 lief folgende Meldung über die Nachrichtenticker: „In allen Vorbereitungsspielen hat er sie getragen und auch in der Saison wird Mark van Bommel die Binde mit dem großen C nicht ablegen. Wie Cheftrainer Jürgen Klinsmann bekannt gab, wird er Nachfolger von Oliver Kahn als Kapitän des FC Bayern.“
Und es müsste schon mit dem Teufel oder anderen finsteren Mächten zugehen, wenn der Niederländer beim ersten Bundesligaspiel nicht als Bayern-Kapitän aufläuft. Übrigens am 8.8.2009.
An diesem Tag feiert Louis van Gaal Geburts- und Hochzeitstag. Offiziell erklärt er die Kapitänsfrage immer noch nicht für geklärt. Er lässt sich Zeit. Kandidat van Bommel sagt brav: „Das ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass die Mannschaft funktioniert, und wen der Trainer dann letztendlich bestimmt, das sehen wir dann schon. Ich war letzte Saison sehr stolz, Kapitän geworden zu sein und würde das auch gerne weitermachen. Aber wenn ich es nicht bleibe, ist es auch nicht schlimm.“ Aus dem Spielerkreis hat außer van Bommel nur Philipp Lahm Interesse bekundet. Van Gaal sagt dazu: nichts.
Derzeit spricht viel dafür, dass die verlängerte Hand des Holländers van Gaal der Holländer van Bommel sein wird. Der 32-Jährige hat bislang immer in der A-Elf gespielt, immer den Sechser gegeben, was den als Sechser avisierten Anatoli Timoschtschuk nach rechts rücken ließ. Van Bommel kennt das Team, kennt die Liga, ist akzeptiert, umgänglich, immer für ein Späßchen gut, aber auf dem Platz der gefürchtete „aggressive Leader“, wie Ottmar Hitzfeld ihn nannte. Und er kommuniziert gut mit dem Coach, hat gegenüber dem flinkeren, agileren Timoschtschuk einen deutlichen Sprachvorteil.
Landsmannschaftliches Gemauschele streitet van Bommel ab: „Ihr denkt: zwei Holländer - da ist der Kas gebissen. Nee, nee.“ Ja, ja.ps,tbc