Upamecano, Süle, Hernández: Bollwerk des FC Bayern der Zukunft
München - Eine wichtige Voraussetzung ist für Dayot Upamecano (22) erfüllt, um sich im Sommer dem FC Bayern anzuschließen und RB Leipzig zu verlassen: Bei den Münchnern wird mindestens ein Platz in der Innenverteidigung frei, weil Abwehrchef David Alaba (28) den Klub sicher verlässt. Zudem könnte mit Jérôme Boateng (32) ein weiterer Topverteidiger wechseln, der Vertrag des Routiniers läuft aus.
Für Upamecano heißt das: Die Chancen stehen gut, auf Anhieb einen Stammplatz zu ergattern. Nach AZ-Informationen ist diese Aussicht von großer Bedeutung für den Franzosen. Upamecano braucht in seinem Alter Spielpraxis, nur so kann er sich zu einem der besten Abwehrspieler Europas entwickeln. Das ist sein Ziel.
Augenthaler: "Upamecano ist noch jung, bringt aber alles mit"
"Wir wissen um die vertragliche Situation bei Upamecano. Wir wissen, dass wir ihn natürlich gerne behalten würden", sagt Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann: "Wir wissen aber auch, wie die Mechanismen im Fußball sind." RB ist machtlos, weil Upamecano für die festgeschriebene Ablösesumme in Höhe von 45 Millionen Euro wechseln darf, wohin er will.
Und der FC Bayern hat die besten Chancen, den Zuschlag zu bekommen. Das Bollwerk der Zukunft nimmt damit immer konkretere Formen an. "Ich habe Upamecano schon seit geraumer Zeit im Blick", sagt Bayern-Legende Klaus Augenthaler im Gespräch mit der AZ. "Er ist noch jung, bringt aber alles mit: Er ist schnell, kopfballstark, hat eine gute Übersicht. Upamecano ist schon jetzt ein kompletter Verteidiger."
Ein riesiges Lob von "Auge", dem Weltmeister von 1990, der einst die Abwehr des FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft dirigierte.
Ab der nächsten Saison soll Upamecano genau diese Rolle bei den Münchnern einnehmen. Kandidaten für die Position an seiner Seite in der Innenverteidigung: Lucas Hernández (24), Niklas Süle (25) und Supertalent Tanguy Nianzou (18). Frankreichs Weltmeister Hernández wurde von Sportvorstand Hasan Salihamidzic ohnehin mit dem Plan verpflichtet, die Abwehrmitte zu stabilisieren. Trainer Hansi Flick setzt Hernández allerdings meist als Linksverteidiger ein, innen vertraut er Alaba. Das wird sich nach dieser Saison zwangsläufig ändern.

Augenthaler: "Wenn Hernández gespielt hat, war er immer konstant"
Die Chance für Hernández, über den Augenthaler sagt: "Man bringt ihn immer mit der hohen Ablösesumme in Verbindung. Das ist unfair. Wenn Hernández gespielt hat, war er immer konstant." So ein 80-Millionen-Euro-Rucksack kann eben schwer sein, in dieser Spielzeit zeigt die Formkurve bei Hernández aber tatsächlich klar nach oben.
Für Süle gilt das hingegen nur eingeschränkt. Nach seinem Kreuzbandriss zeigte der Abwehr-Koloss schwankende Leistungen, die besten Auftritte gelangen ihm zuletzt als Rechtsverteidiger. Dort hat Benjamin Pavard (24) gerade erhebliche Probleme, sein einstiges Spitzenniveau zu erreichen.
Mittelfristig sieht Flick Süle aber natürlich im Zentrum. Auf dieser Position sei er "fußballerisch und gegen den Mann einer der Besten" überhaupt, sagt der Coach: "Niki hat eine gute Entwicklung genommen." Auch Augenthaler ist von Süle überzeugt: "Sein altes Niveau hat er nach dem Kreuzbandriss noch nicht. Aber wenn er zu hundert Prozent fit ist, müsste er in Zukunft Führungsspieler bei Bayern werden."
Bayern lockt Upamecano mit großem französischen Block
Das wäre auch nötig. Denn ohne Alaba und Boateng braucht Flicks Mannschaft einen neuen Abwehrchef. Upamecano ist dafür der Topkandidat, wenngleich es aus England mit dem FC Chelsea einen wohlhabenden Konkurrenten gibt, der nach der Verpflichtung von Coach Thomas Tuchel nun noch ein wenig attraktiver geworden ist.
Die Bayern halten Triple-Trainer Flick sowie einen großen französischen Block im Team dagegen. Und nicht zuletzt die Perspektive, Stammspieler zu werden. Das ist doch was.