Unmotiviert und isoliert: Benjamin Pavard hat keine Lust mehr auf den FC Bayern
München - Beste, volksfestartige Stimmung am Samstagnachmittag beim "Traumspiel" des FC Bayern gegen den Fanclub "Weinbeisser Kaltern". Bei allen, bis auf einen...
Denn Benjamin Pavard hatte einen Tag nach dem 4:0-Auftaktsieg in der Bundesliga gegen den SV Werder Bremen offensichtlich so gar keine Lust auf den Kick in Südtirol.
Weil Josip Stanisic geht: Benjamin Pavard muss wohl beim FC Bayern bleiben
Nein, gestreikt hat Pavard (noch) nicht, doch die Szenen beim 6:1-Sieg am Samstagnachmittag waren deutlich. Der Weltmeister von 2018 legte einen lustlosen Auftritt hin, fiel durch seinen Transfer-Frust auf. Bayerns Rechtsverteidiger möchte den Verein gerne in Richtung Inter Mailand verlassen, darf aber wohl nicht.
Denn die Bayern-Bosse sollen einem vorzeitigen Abschied einen Riegel vorgeschoben und ein erstes Angebot der Italiener abgelehnt haben. Der Grund: Teamkollege Josip Stanisic steht kurz vor einer Leihe zu Bundesliga-Kontrahent Bayer 04 Leverkusen. Sofern die Münchner keinen Ersatz bis zum Ende des Transferfensters gefunden haben, muss der Franzose wohl in München bleiben.
Lustloser Auftritt im Traumspiel: FC-Bayern-Fans ledern gegen Benjamin Pavard
Pavard hingegen möchte am liebsten gar nicht mehr für den deutschen Rekordmeister spielen. Beim Traumspiel in Südtirol erzielte der 27-Jährige zwar das 1:0, verzog im Anschluss allerdings keine Miene. Jubel? Fehlanzeige! Pavard wirkte unmotiviert, isolierte sich in den Trinkpausen und in der Halbzeit von seinem Team.
Bei einem Zweikampf gegen einen Spieler der Fanclub-Mannschaft verlor Pavard sogar die Nerven und trat gegen den Gegenspieler nach. Bei den Bayern-Fans auf Twitter kam diese Aktion gar nicht gut an, es hagelte negative Kommentare.
Nach dem Spiel wurde ebenfalls nochmal deutlich, dass Pavard mit dem Kopf aktuell wohl schon in Mailand ist. Nach dem Freundschaftskick gab es noch ein großes Gruppenfoto mit beiden Mannschaften, Schiedsrichtern, Einlaufkindern und weiteren Fans im Hintergrund. Auch Pavard ist auf dem Bild zu sehen – als einziger Bayern-Spieler jedoch völlig von seinen Teamkollegen isoliert am linken Bildrand.
Auch die Bosse werden sich wohl nochmal überlegen, wie es mit Pavard weitergehen soll. "Von einem meiner Lieblings-Spieler zum Hass-Spieler in 2 Wochen", schreibt beispielsweise ein User. "Die Bosse und auch Tuchel sollten einsehen, dass es keinen Sinn macht, ihn noch länger festzuhalten", heißt es weiter. Pavards Vertrag in München läuft noch bis Sommer 2024, eine Verlängerung ist derzeit ausgeschlossen.
Wie sehr der Franzose den FC Bayern verlassen möchte, machte er auch in den sozialen Medien klar und begann, Champions-League-Finalist Inter auf Instagram zu folgen. Bereits bei der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Monza erklärte Trainer Simone Inzaghi, Pavard sei "ein Transferziel – aber nicht das einzige".
Inter-Boss: "Pavard? Der Deal läuft"
Trotz des Wechsel-Vetos der Bayern scheint Inter noch nicht aufgegeben zu haben. Giuseppe Marotta, Boss des italienischen Spitzenklubs, hat nun gegenüber "Sky Italia" laufende Gespräche mit dem 27-Jährigen bestätigt. "Pavard? Der Deal läuft. Wir verhandeln noch mit Bayern."
Marotta zufolge habe Pavard "seinen ausdrücklichen Wunsch geäußert, zu uns zu kommen, und das ist viel wert." Dem Inter-Boss zufolge würden die Bayern den Deal noch blockieren, weil sie keinen Ersatz für den Franzosen hätten. "Das ist das Problem", so der 66-Jährige, "aber die Gespräche laufen noch."
Tuchel lässt Pavard in Bremen auf der Bank schmoren
Ob Bayern-Trainer Thomas Tuchel überhaupt noch auf den Franzosen setzt? Unklar. Beim Liga-Auftakt gegen Bremen saß Pavard nur auf der Bank – und wurde später auch nicht mehr eingewechselt. Für ihn durfte Noussair Mazraoui ran, der eine gute Leistung zeigte und sich dadurch für weitere Einsätze empfehlen konnte.

Findet der FC Bayern noch einen Ersatz für Pavard?
Nun kommt es auf die Bayern-Bosse um Jan-Christian Dreesen an. Finden sie in der laufenden Transferphase noch einen Ersatz, könnte es möglicherweise doch noch zu einem Pavard-Wechsel nach Italien kommen.
Wenn nicht, laufen die Münchner Gefahr, einen höchst unmotivierten Spieler eine Saison lang im Kader zu haben. Einen kleinen Vorgeschmack darauf hat Pavard am Samstag in Südtirol bereits gegeben...
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