Undavs große Chance: Welchem Bayern-Star der VfB-Stürmer für die EM gefährlich werden könnte

Stuttgart/München - Der treffsicherste deutsche Stürmer läuft demnächst wohl auch für die deutsche Nationalmannschaft auf: Was logisch klingt, wird im März Realität.
Deniz Undav, der 27-jährige Torjäger des VfB Stuttgart, hat Bundestrainer Julian Nagelsmann in den vergangenen Wochen voll überzeugt. Nagelsmann wird Undav mit hoher Wahrscheinlichkeit für die Länderspiele am 23. März in Lyon gegen Frankreich und am 26. März in Frankfurt gegen die Niederlande nominieren. Ein entsprechender "Bild"-Bericht deckt sich mit Informationen der AZ.
Undav hat sich die Erfüllung seines Karrieretraums absolut verdient. In der Bundesliga erzielte er in dieser Saison bereits 13 Tore und bereitete fünf weitere Treffer vor. Allein in den vergangenen beiden Partien gegen RB Leipzig (5:2) und beim SC Freiburg (3:1) kam Stuttgarts Angreifer in Summe auf vier Treffer und zwei Assists. Beeindruckend!
Im Sturmzentrum fehlen Bundestrainer Nagelsmann die Optionen
Auch VfB-Trainer Sebastian Hoeneß traut Undav den Sprung in die Nationalmannschaft und damit wohl auch zur Heim-EM im Sommer zu. "Es ist die Aufgabe des Bundestrainers, das zu entscheiden", sagte der Coach der Schwaben und machte deutlich, dass er sich in Nominierungs-Fragen nicht einmischen werde.
Zugleich lobte Hoeneß den Stürmer aber in den höchsten Tönen. "Deniz macht genau das, was er machen kann und muss: mit Leistung auf sich aufmerksam. Das macht er richtig gut", sagte der 41-Jährige vor dem DFB-Pokal-Viertelfinale bei Bayer Leverkusen am Dienstagabend: "Ich glaube, wenn er das weiter so macht, dann hat er Riesenchancen, dann ist fast nicht an ihm vorbeizukommen."
Das sieht inzwischen auch Nagelsmann so. Der Bundestrainer hat ganz vorne im Sturm ohnehin nur wenige Top-Optionen. Dortmunds Niclas Füllkrug hat immerhin neun Tore in der Liga erzielt, genauso wie Bremens Marvin Ducksch. Dann kommt schon Bayerns Leroy Sané mit acht Treffern.
Serge Gnabry könnte für Nagelsmann ein Härtefall werden
Undav ist also die klare deutsche Nummer eins. Im offensiven Mittelfeld hat Nagelsmann hingegen eine riesige Auswahl: Sané, Kai Havertz, Thomas Müller, Jamal Musiala, Florian Wirtz, Chris Führich, Serge Gnabry - hier könnte es bei der Nominierung zu Härtefällen kommen.
Bayerns Gnabry etwa schuftet aktuell fürs Comeback, er hat seit dem 9. Dezember kein Spiel mehr bestritten wegen einer schweren Muskelverletzung. Insgesamt ist Gnabrys Bilanz in dieser Saison mit nur einem Tor in elf Pflichtspielen (keine Vorlage) mau. Der Außenstürmer wird sich in den kommenden Wochen strecken müssen, um ein EM-Ticket zu erhalten.
Undav befindet sich aktuell in der besseren Position, er hat eine große Chance, sich festzuspielen. Der Stürmer wurde im niedersächsischen Varel geboren, seine Eltern stammen aus der Türkei. Im Dezember hatte er seine Entscheidung für die deutsche Nationalelf verkündet.
Er habe Bundestrainer Nagelsmann mitgeteilt, dass er bereitstünde, sollte er eine Chance bekommen. Und im März ist es nun so weit.
Bekommt Shootingstar Pavlovic seine Chance unter Nagelsmann?
Übrigens: Noch ein weiterer Newcomer darf sich Hoffnungen machen. Bayerns Mittelfeldjuwel Aleksandar Pavlovic hat in den vergangenen Wochen ebenfalls komplett überzeugt. Ob Nagelsmann mit einer Nominierung des 19-Jährigen überrascht? "Wenn er so weitermacht, wird er sicherlich seine Chance kriegen", sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer bei Sky über Pavlovic: "Ob das jetzt schon zur EM der Fall sein wird, wird sich zeigen. Das muss auch wachsen."
Generell mache der Youngster seine Sache "sehr gut", ergänzte Hainer: "Er kriegt bei uns die Chance und er nutzt sie. Er spielt hervorragend, ist ruhig am Ball und hat eine sehr gute Übersicht. Das ist klasse - und zeigt, dass wir in der Lage sind, eigene Spieler vom Campus zu entwickeln!" Wohl auch für die Nationalmannschaft.