Und gegen wen geht’s im Viertelfinale?
Mal wieder Dusel gehabt: Der FC Bayern trifft in der Champions League nun auf Florenz. „Es hätte schwerer kommen können“.
MÜNCHEN Bastian Schweinsteiger saß im Café, als sich in Nyon sein Wunsch erfüllte. „Ich hatte mir für das Achtelfinale der Champions League insgeheim zwei Mannschaften gewünscht: Sevilla oder Florenz“, sagte er.
Jetzt haben die Bayern sogar ihren Dusel wieder, das Losglück bescherte den Bayern fürs Achtelfinale die Fiorentina. Es geht wieder nach Italien. Nach dem Wunder von Turin folgt nun die Aufgabe am Arno.
Es hätte sie schlimmer treffen können, viel schlimmer. So, wie etwa die Stuttgarter, die im Februar und März nun auf den FC Barcelona treffen werden. „Barca war mein Angstgegner", bekannte Kapitän Mark van Bommel. Aber stattdessen wurde es Florenz. „Das ist ein machbarer Gegner, ich denke, wir haben gute Chancen, ins Viertelfinale zu kommen", meinte Miroslav Klose.
Am 17. Februar treffen sie in München auf den Wunschgegner, am 9. März spielen sie in Florenz. Dort, wo die Bayern letzte Saison in der Vorrunde der Champions League ein 1:1 holten. Das Hinspiel hatten sie mit 3:0 gewonnen. „Mit Florenz haben wir gute Erfahrungen gemacht", sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. „Wir haben den Vorteil, dass wir vom letzten Jahr noch den ein oder anderen Spieler von denen kennen", sagte auch Mark van Bommel.
Noch frischer sind freilich noch die Erinnerungen an das 4:1 bei Juventus Turin vor zwei Wochen. „Bei Juventus hat die Mannschaft schon ein Ausrufezeichen gesetzt“, meinte Sportdirektor Christian Nerlinger. „Den Schwung und Selbstvertrauen aus Turin werden die Spieler sicher ins Achtelfinale mitnehmen“, sagte Coach Louis van Gaal.
Zumal auch Fiorentinas Geschäfstführer Sandro Mencucci sich kaum Hoffnungen zu machen scheint auf ein Weiterkommen: „Ich hatte auf einen anderen Gegner gehofft. Bayern ist der stärkste Gegner, den wir bekommen konnten", sagte der Geschäftsführer des derzeitigen Tabellenelften der Serie A. Mencuccis einziger Trost: „Luca Toni wird wohl nicht mehr dabei sein bei Bayern. Das ist gut für uns, denn dann wird uns Luca die Daumen drücken.“
Bayern, so scheint's, kann schon fürs Viertelfinale planen. Oder nicht? „Wir dürfen nicht den Fehler machen und glauben, dass wir absoluter Top-Favorit wären", warnt Rummenigge vor dem team, das in der Vorrunde zwei Mal Liverpool geschlagen und auch Lyon hinter sich gelassen hat. „Das ist eine Mannschaft mit großer Qualität", sagt Trainer Louis van Gaal. Ein typisches italienisches Team, „die sind sehr gut organisiert". Und in Cesare Prandelli haben die Viola, wie der Klub von den Tifosi wegen der lilafarbenen Trikots genannt wird, offenbar einen Trainerkollegen, den van Gaal schätzt. „Prandelli ist ein sehr guter Trainer, und mit Adrian Mutu haben sie einen Weltstar in ihren Reihen", meinte er. Immerhin: „Unzufrieden bin ich nicht. Es hätte schwerer kommen können. Aber auch leichter", sagte van Gaal. Welche Mannschaft er schwächer einschätze als Florenz, wollte van Gaal aber dann doch nicht verraten. „Das wäre unclever." Es könnte ja sein, dass sie diesen dann im Viertelfinale zugelost bekämen.
Filippo Cataldo
