Umstrittenes Werbevideo: Droht dem FC Bayern ein juristisches Nachspiel?

München - In dem auf "Twitter" veröffentlichen Video sind die Bayern-Stars Joshua Kimmich, Alphonso Davies und Leroy Sané zu sehen, wie sie den Liedtext von "Ain’t no sunshine" von Bill Withers zitieren. Zusätzlich werden alte Fan-Bilder eingespielt und an bessere Zeiten erinnert.
Bayern droht Ärger vor Gericht
Im Mittelpunkt des zweiminütigen Clips steht jedoch nicht die Sehnsucht nach den Fans. Stattdessen wird immer wieder das Logo des umstrittenen Bayern-Sponsors "Qatar Airways" offensiv eingeblendet. Weil das Video nicht als Werbung gekennzeichnet ist, droht dem FC Bayern nun laut eines "FAZ"-Berichts juristischer Ärger.
"Aus meiner Sicht liegt hier eine Schleichwerbung vor", wird Martin Bolm, Rechtsanwalt bei der "Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs", von der "FAZ" zitiert. "Der Tweet handelt nach außen davon, wie sehr der FC Bayern seine Fans im Stadion vermisst, aber dem Nutzer werbliche Bilder 'unterschiebt', die in keinem inhaltlichen Zusammenhang mit diesem vordergründigen Thema stehen", sagte Blom weiter.
Hierzu passt auch, dass ähnliche Werbespots mit derselben Botschaft auch mit Spielern von Paris Saint-Germain und des AS Rom veröffentlicht wurden. Beide Klubs werden ebenfalls von "Qatar Airways" gesponsert. Zudem kennzeichneten die Bayern den Clip auf "Instagram" - anders als auf "Twitter" - als bezahlte Werbung, weshalb ein Fehler der Social-Media-Abteilung vorliegen könnte. Auf "FAZ"-Anfrage wollte der FC Bayern keine öffentliche Stellung beziehen.
Fans über Werbespot verärgert
Den Bayern droht jedoch nicht nur ein juristisches Nachspiel, auch die eigenen Fans zeigen sich in den sozialen Medien alles andere als begeistert. Besonders sauer stößt den Anhängern dabei auf, dass der Clip offensichtlich für Werbezwecke produziert worden ist. Auch die Tatsache, dass andere internationale Vereine ihren Fans den exakt selben Clip präsentierten, steht in der Kritik.
Aufgrund der Klub-Weltmeisterschaft in Katar kochte die Kritik an den geschäftlichen Beziehungen zwischen dem FC Bayern und dem arabischen Land wieder hoch. Den Münchnern wird häufig vorgeworfen, mit der Partnerschaft gegen die eigenen moralischen Grundwerte zu verstoßen.