Ulis Nachhilfe für die Japaner

Manager Hoeneß hält einen Workshop für Jungmanager ab, Trainer Klinsmann scoutet Talente: Wieso der FC Bayern in Fernost so beliebt ist – und warum Topstar Toni in München bleibt
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
45000 japanische Fans wollen am Donnerstag den Auftritt des FC Bayern bei den Urawa Red Diamonds, Asiens aktuellem Champions-League-Sieger, sehen.
Bongarts/Getty Images 45000 japanische Fans wollen am Donnerstag den Auftritt des FC Bayern bei den Urawa Red Diamonds, Asiens aktuellem Champions-League-Sieger, sehen.

Manager Hoeneß hält einen Workshop für Jungmanager ab, Trainer Klinsmann scoutet Talente: Wieso der FC Bayern in Fernost so beliebt ist – und warum Topstar Toni in München bleibt

MÜNCHEN FC Bayern weltweit! Selten ist der Rekordmeister in nur einem Jahr derart herumgekommen. „Vor gut einem Jahr waren wir in Hongkong“, sagt Martin Hägele, „nach Saisonende ging’s nach Indonesien und Indien – und jetzt treten wir in Japan an.“ Hägele, Leiter der Abteilung Internationale Beziehungen beim Rekordmeister, ist stolz auf seine Harlaching Globetrotters. Denn auch wenn die Bundesliga in Fernost im TV hinter England, Italien und Spanien hinterherhinkt, am Donnerstag zum Jubiläumsspiel „100 Jahre Fußball in Saitama“ bei den Urawa Red Diamonds (12.15 Uhr, N24 live) tritt der Deutsche Meister an.

Dass die Reise Cheftrainer Jürgen Klinsmann nicht ins Konzept passt, dafür hat Hägele Verständnis, dennoch freut er sich über das – mit 1,5 Millionen Euro gut bezahlte – Gastspiel im Vorort von Tokio. „Spielen wollten diese Partie alle: Manchester United, Barcelona, die Italiener. Doch die Japaner, die Stadt Saitama und die Urawa Reds, wollten nur den FC Bayern.“ Weil Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge dem Verein „ein Konzept der Nachhaltigkeit“ verpasst hat, weil den Bayern eben kein Abzocker-Image anhaftet, weil sie bei ihren Asientrips immer „der Verein zum Anfassen“ (Hägele) sind.

So trainierten die Bayern-Stars zuletzt in Indonesien und Indien vor Ort mit Kindern und Jugendlichen. Diesmal wird in Saitama ein Jugendturnier ausgetragen. „Jürgen Klinsmann wird in einer Jury sein, die die sechs besten Spieler zwischen zehn und zwölf Jahren scoutet. Diese sechs laden wir dann für eine Woche ins FC Bayern-Jugendcamp ein. Außerdem dürfen sie sich das Heimspiel gegen Hertha BSC anschauen“, sagt Hägele. Zudem gibt’s vor Ort auch Nachhilfe für Jungmanager im japanischen Profifußball – vom Bayern-Macher. Hägele: „Uli Hoeneß wird für eine Gruppe von NachwuchsFührungskräfte einen zweistündigen Workshop abhalten.“ So macht man sich Freunde. Da werden es die Japaner auch verzeihen, dass Topstar Luca Toni (Wadenprobleme) und Tim Borowski (Innenbanddehnung) die Reise erst gar nicht antreten.

Wie man es sich in Asien verscherzt, hat vergangenen Sommer Real Madrid vorgemacht. Hohe Gagen, Abschottung der Stars, arrogantes Auftreten, peinliche Pleiten. Dieses Jahr geht das Team von Trainer Bernd Schuster in der Vorbereitung nicht auf Asien-Tour, sondern tritt am 7. August in Kolumbien gegen Independiente de Santa Fé an. Auch wenn Klinsmann vom Japan-Trip mäßig begeistert ist („Der Termin so kurz vor Saisonstart ist nicht ideal“), andere Großklubs absolvieren ähnlich strapaziöse Touren. So reiste Manchester United auf Wunsch des Klub-Sponsors nach Südafrika. Und Luis Felipe Scolari begann seinen Dienst beim FC Chelsea mit einer China/Malaysia-Reise.

Wie sagte Hoeneß gestern auf „FCB.de“? „Wenn man sich entscheidet, ein Global Player zu sein, dann muss man ab und zu auch dahin fahren, wo die internationalen Gegner sind.“ Jochen Schlosser

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.