Uli Hoeneß: Kampf um einen guten Abgang
Der Ärger um Philipp Lahm verhagelt die Feierlaune. Nach 30 Jahren muss der 57-jährige Bayern-Manager zum Schluss noch mal zeigen, wie gut er seinen Job beherrscht. Am 27. November soll Hoeneß auf der Mitgliederversammlung zum Präsidenten des Klubs gewählt und damit Nachfolger von Franz Beckenbauer werden.
Ruhige Zeiten – nein, die gibt es nicht beim FC Bayern. Höchstens erfolgreiche, durch Titel und Triumphe geprägte Spielzeiten.
Eine solche wollte Uli Hoeneß einläuten mit der Verpflichtung des erfahrenen Trainers Louis van Gaal im Sommer. Die bittere Realität im Herbst 2009 ist, dass der Verein wie im Fall des gescheiteren Experiments mit Trainerlehrling Jürgen Klinsmann orientierungslos durch die Saison taumelt. Sportlich angeschlagen mit Platz acht in der Bundesliga und dem drohenden Aus in der prestigeträchtigen Champions-League, sieht sich der Verein aufbegehrenden Angestellten wie Philipp Lahm gegenüber.
Eine saftige Geldstrafe und eine Vorladung zum Gespräch waren die Folge. Kritik von außen ist Uli Hoeneß in all den 30 Jahren seiner Managertätigkeit im Anschluss an das jähe Ende seiner Spielerkarriere mit nur 27 Jahren gewohnt gewesen – mit wem hatte er keine Auseinandersetzung?
Dies immer zum Wohle des Vereins. Hoeneß ist der erste Fan des Klubs, sein Anwalt, manche sagen: Hoeneß ist der FC Bayern. Auf der Mitgliederversammlung am 27. November lässt sich der 57-Jährige zum neuen Vereinschef als Nachfolger von Franz Beckenbauer wählen. Drei Jahrzehnte erfolgreiche Arbeit mit dem Höhepunkt des Champions-League-Titels sind kein Zufall. Nun muss er sein ganzes Können aufbieten, um einen Abgang zu haben, der nicht durch aktuelle Krisen zu stark belastet wird.
Aus Anlass der Stabübergabe von Hoeneß zu Beckenbauer bringt die Abendzeitung ab heute exklusiv einen Vorabdruck der Hoeneß-Biographie "Hier ist Hoeneß!" von AZ-Autor Patrick Strasser.
ps