Uli Hoeneß: Her mit den Sechzgern!
5:2! Die Bayern schießen sich in Wuppertal souverän ins Viertelfinale des DFB-Pokals – und sorgen bei ihrem Manager für Bestlaune.
Im September 1974 hatte Uli Hoeneß noch selbst getroffen – es war allerdings nur der Ehrentreffer, als die Bayern gegen den Wuppertaler SV sensationell 1:3 verloren und aus dem Pokal ausschieden. Am Dienstagabend durfte er sich Freude: über das 5:2 gegen Regionalliga-Klub Wuppertaler SV in der Schalker Veltins-Arena. Der Manager hatte Bestlaune. Nicht nur wegen seiner Bayern – sondern auch wegen der Löwen!
Hoeneß: „Ich habe mich sehr Freude, als ich gehört habe, dass die Löwen noch gewonnen haben. Jetzt wünsche ich mir im Pokal-Viertelfinale ein Münchner Derby. Das wäre ein Highlight für den gesamten DFB-Pokal.“ Ach, ja? Das letzte Derby am vergangenen Samstag (1:1) hatte noch ein paar Wünsche offen gelassen.
Auch gestern hatten die Bayern zunächst Probleme mit einem unterklassigen Gegner. Bis zur 50. Minute hatte sich die Elf von Trainer Ottmar Hitzfeld sehr schwer getan gegen die Regionalliga-Truppe aus aus der Schwebebahn-Stadt. Zwei Mal glichen die frechen Wuppertaler aus, erst die Treffer von van Buyten, Toni und Altintop sicherten den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale. Noch zwei Siege bis zum Finale in Berlin.
Das erste Pflichtspieltor der Bayern anno 2008 hatte freilich Miro Klose erzielt – per Kopf nach einer Ecke von Franck Ribéry (15.) – das 1:0. Aber die Außenseiter wehrten sich: Tobias Damm hatte Glück, dass sein Schuss von außerhalb des Strafraums von Lucio für Keeper Kahn unerreichbar zum 1:1 abgefälscht worden war. Damm winkte noch lachend seinen Freunden und Verwandten auf der Tribüne – da stand es auch schon 2:1 für Bayern. Was Damm seinem Torhüter Christian Maly zu verdanken hatte, der einen Ball fallen ließ, den Klose clever und geschickt verwandelte. Alles innerhalb von 60 Sekunden. Und nur 90 Sekunden später stand es 2:2. Mahir Saglik hatte die Bayern-Deckung (Sagnol stand dem Schützen am nächsten) schlecht aussehen lassen, er spritzte in eine Kopfballverlängerung und traf zum 2:2.
Nach dem Wechsel machten die Bayern aber dann richtig ernst, die gefühlte Ballbesitz-Quote lag bei 90:10 Prozent. Ribéry flankte, van Buyten köpfte völlig frei zum 3:2 ein (50.), drei Minuten später drückte Toni den Ball im Gewühl über die Linie – 4:2. Der eingewechselte Hamit Altintop erhöhte auf 5:2 (88.).
Letztlich – trotz Abwehr-Makeln – ein souveräner Sieg dank der Torjäger Klose und Toni (beide haben in drei Pokal-Partien je vier Mal getroffen). Am Freitag (20.30 Uhr, ARD und Premiere live) müssen die Bayern zum Bundesliga-Auftakt in Rostock ran. Auch das soll ein Highlight werden. Hoeneß: „Wenn wir immer so spielen wie hier in der zweiten Halbzeit, gibt’s kein Problem. Da kann man fast nichts verbessern.“
So spielten sie
Wuppertaler SV: Maly – Stuckmann, Voigt, Wiwerink (80. Monbongo), Lejan – Bölstler, Jerat (74. Dogan), Lintjens (67.Malura) – Rietpietsch – Saglik, Damm.
FC Bayern: Kahn (Note 3) – Sagnol (3), Lucio (3), van Buyten (3), Lahm (3) – Sosa (4/72. Altintop (2)), van Bommel (3), Zé Roberto (4/77. Kroos), Ribéry (2/72. Schweinsteiger (4)) - Klose (2), Toni ( 3)
Schiedsrichter: Weiner (Giesen)
Zuschauer: 61 482 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Klose (14.), 1:1 Damm (26.), 1:2 Klose (27.), 2:2 Saglik (29.), 2:3 van Buyten (50.), 2:4 Toni (53.), 2:5 Altintop (88.)
Patrick Strasser