Uli Hoeneß' Erlebniswelt

Der Ex-Präsident der Bayern eröffnet in der Allianz Arena eine Sonderausstellung – doch zu seiner Zukunft sagt er weiter nichts.
Julian Buhl |
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Uli Hoeneß am Freitag in der FC-Bayern-Erlebniswelt.
dpa Uli Hoeneß am Freitag in der FC-Bayern-Erlebniswelt.

Der Ex-Präsident des FC Bayern, Uli Hoeneß, eröffnet in der Allianz Arena eine Sonderausstellung – doch zu seiner Zukunft sagt er weiter nichts.

München - Es war ein ziemlich skurriles Bild, das sich in der Erlebniswelt der Allianz Arena ergab. Plötzlich stand Karl Hopfner, der Präsident des FC Bayern, da und hielt seinem Vorgänger Uli Hoeneß ein Mikrofon hin, dass er in die Hand gedrückt bekommen hatte. Hopfner wirkte überrumpelt, fast hilflos, lächelte verlegen – hielt das Mikrofon des vereinseigenen TV-Senders aber pflichtbewusst in Hoeneß’ Richtung. Nein, es war nicht das Zepter der Regentschaft des FC Bayern, das er Hoeneß da anbot. Dennoch machte die Szene deutlich, wer nach wie vor im Mittelpunkt des Interesses steht, wenn es darum geht, die Befindlichkeiten beim FC Bayern zu kommentieren.

Das tat nämlich nicht der amtierende Bayern-Boss, sondern Hoeneß, der derzeit eigentlich nur die Funktion des edelsten aller Edelfans bekleidet. Aber schon sein Erscheinen beim Termin, das der FC Bayern kurzfristig ankündigte, hatte für ziemlichen Wirbel gesorgt. Eigentlich war Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge vorgesehen, um die Sonderausstellung „Fußballprofi – Traum und Wirklichkeit“ in der Erlebniswelt zu eröffnen. Als bekannt wurde, dass Hoeneß Rummenigge vertritt, hatte so mancher gar vermutet, der würde das zum Anlass nehmen, seine Rückkehr an die Vereinsspitze anzukündigen. An jenem Ort, wo der FC Bayern all seine Erfolge und Geschichte präsentiert, wozu kaum jemand so viel beigetragen hat wie Hoeneß.

„Ich habe klare Aussagen gemacht, dass ich das spätestens im Juli oder August benennen werde. An diesen Zeitplan werde ich mich halten“, sagte Hoeneß nun also angesprochen auf seine Zukunftspläne in die Mikrofone, von denen eins immer noch Hopfner hielt: „Im Verein, auch mit Hopfner, gibt es klare Absprachen. Daran werden wir uns halten.“ Zuletzt hatte Ehrenpräsident Franz Beckenbauer die Spekulationen um eine Hoeneß-Rückkehr angetrieben, indem er ihn öffentlich als perfekten Vertreter für den erkrankten Sportvorstand Matthias Sammer vorschlug. „Das war nie ein Thema. Die Führung der Mannschaft ist in guten Händen“, sagte Hoeneß: „Ich werde immer mit Rat und Tat zur Seite stehen, aber Matthias braucht derzeit keinen Ersatzmann.“

Nix war’s also mit dem vorzeitigen Hoeneß-Comeback. Aber auch ohne offizielles Amt ist Hoeneß nach seiner verbüßten Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung in den letzten Wochen mehr und mehr wieder an seinen FC Bayern herangerückt. Bei den letzten beiden Auswärtsreisen in der Champions League hatte er die Mannschaft schon wieder begleitet.

„Jeder weiß, wie wichtig er für den FC Bayern war, ist und sein wird“, sagte Bayern-Coach Pep Guardiola, „aber im Moment geht es um Fußballspielen.“ Nach der 0:1-Pleite bei Atlético Madrid vor allem am Dienstag, wenn in München das Halbfinalrückspiel in der Champions League ansteht. „Ich bin überzeugt, dass wir das Endspiel erreichen“, sagte Hoeneß, „Die Mannschaft und der Trainer werden alles tun, um uns diesen Traum zu erfüllen.“ Im Hinspiel habe er nicht den Eindruck gewonnen, „als wäre das eine Utopie“. Auch zu der sich anbahnenden Rückkehr von Dortmunds Mats Hummels (siehe Text unten), der einst in München zum Profi wurde, äußerte sich Hoeneß, nachdem er zuvor bereits die Vorzüge einer „Korsettstange von Spielern aus den eigenen Reihen“ gelobt hatte („Die kämpfen vielleicht etwas mehr für ihren Verein“): „Offensichtlich ist es im Falle von Mats so, dass es sein Wunsch ist, nach München zu kommen. Ich meine, wenn einer an die Tür klopft, dann wird der FC Bayern schlecht beraten sein, die Tür nicht aufzumachen.“
Damit beendete Hoeneß seine Ausführungen. Und Hopfner durfte das Mikro endlich aus der Hand geben.

 

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