Uli Hoeneß: Briefe aus dem Gefängnis
Der Bayern-Präsident spricht im Haus des Stiftens über sein soziales Engagement. Zum 60. Geburtstag soll es ein Spiel im TV gegen einen attraktiven Gegner geben.
MÜNCHEN - Im Jahr 2009 hat Uli Hoeneß die Dominik-Brunner-Stiftung ins Leben gerufen, daher war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, am Donnerstagabend zur Eröffnung des ersten „Haus des Stiftens“ in der Landshuter Allee zu kommen. Der Präsident des FC Bayern redete in der neuen Begegnungsstätte einmal nicht über Fußball (na ja, ein bisschen schon), stattdessen über sein soziales Engagement. Hoeneß sprach unter dem Motto „Beim Stiften gewinnen alle“ über:
seine Motive: „In der Familie ist alles okay, beim FC Bayern läuft's, es gibt nicht mehr so viele Ziele. Da freut man sich, wenn man anderen helfen kann. Mein großes Vorbild ist Franz Beckenbauer, der ja wahnsinnig viel macht.“
die Erträge: „Wenn ich in einer Stunde bei einem Vortrag zwischen 20.000 und 30.000 Euro für wohltätige Zwecke erwirtschaften kann, geht mir das Herz auf. Aber ich mache zu viel – zum Leidwesen meiner Frau. Sie schimpft, weil ich doch nicht so oft zu Hause bin wie versprochen.“
den FC Bayern als Stifter: „Wir sind eine kleine Organisation, daher sehr flexibel. Wir brauchen nicht 17 Aufsichtsräte, um etwas zu beschließen. Wir machen das in einer Stunde, um dann spontan zu helfen.“
spezielle Projekte: „Da geht es etwa um einen Rollstuhl für einen verunglückten Hobby-Fußballer. Ich bekomme auch seitenlange Briefe von Leuten aus dem Gefängnis. Schwierig ist nur, die Einzelfälle abzuwägen.“
andere Stifter: „Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies ist ja im Fußball ein erbitterter Gegner - und die Schalker können ja auch kicken derzeit – aber wir machen auch Sinnvolles, erspielen Geld bei Golfturnieren, etwa für die Aktion Kinderträume seiner Frau. Ist doch schön, wenn man den Leuten spielerisch das Geld aus der Tasche ziehen kann.“
ein Spiel zu seinen Ehren: „Ich habe vom Verein ja zum 60. Geburtstag ein Spiel geschenkt bekommen. Das findet wohl in der nächsten Sommerpause statt mit einem attraktiven Gegner. Ich möchte zwei Millionen Euro einspielen, samt TV-Übertragung.“