Uli Hoeneß bezieht Stellung: So denkt der Ehrenpräsident des FC Bayern über den Katar-Deal

Die Jahreshauptversammlung des FC Bayern endete im Chaos. Nun bezieht Ehrenpräsident Uli Hoeneß zu dem umstrittenen Katar-Sponsoring Position.
AZ/dpa |
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Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FC Bayern.
Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FC Bayern. © Sven Hoppe/dpa/Archivbild

MünchenUli Hoeneß votiert unter bestimmten Voraussetzungen für eine Verlängerung der umstrittenen Partnerschaft des FC Bayern München mit der Fluglinie Qatar Airways über 2023 hinaus. "Das habe nicht ich zu entscheiden", sagte der Ehrenpräsident im Interview der Deutschen Presse-Agentur zwar mit Blick auf den zuständigen Vorstand des Rekordmeisters um Oliver Kahn. Aber: "Ich persönlich würde zu einer Verlängerung tendieren, wenn wir das Gefühl haben, dass wir mit dieser Partnerschaft einen Beitrag leisten können, dass sich die Dinge vor Ort verbessern und weiter verbessern werden."

Die Jahreshauptversammlung Ende November war am Streitthema Katar in einer heftigen Kontroverse zwischen der Bayern-Führung und einem Teil der Fans und Mitglieder eskaliert. Ein Mitgliedsantrag, über die Partnerschaft für die Zukunft abstimmen zu wollen, wurde von der Vereinsführung nicht zugelassen. Hoeneß sprach im Anschluss von der "schlimmsten Veranstaltung", die er beim FC Bayern je erlebt habe.

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Hoeneß wollte auf JHV Kahn und Hainer zur Seite stehen

Der 69-Jährige war am Ende der Versammlung ans Rednerpult gegangen, verließ es aber dann wieder wortlos. "Ich bin froh, dass das Mikro keinen Saft mehr hatte", klärte er jetzt auf. Er hätte Präsident Herbert Hainer und Vorstandschef Oliver Kahn zur Seite stehen wollen.

"Ich hätte den Leuten sagen wollen, dass es berechtigt ist, dass man Dinge kritisch sieht. Aber auch sie sind Teil des FC Bayern. Und das Bild, das der FC Bayern an diesem Abend abgegeben hat, kann niemandem von uns gefallen haben. Wie ich mich kenne, wären meine Worte emotional aus mir herausgekommen – und auch wenn ich es im Sinne des FC Bayern gut gemeint hätte, wäre es in diesem Ambiente vermutlich kontraproduktiv gewesen", sagte Hoeneß rückblickend. Er kam also für sich zu dem Schluss: "Nein, das passt jetzt nicht."

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Katar-Problematik: "Ganz elementares Thema auch für die Zukunft des Vereins"

Die Katar-Problematik sieht Hoeneß als "ein ganz elementares Thema auch für die Zukunft des Vereins". Dieser brauche die lukrativen Sponsoreneinnahmen, um weiter mit Clubs konkurrieren zu können, in die "von Investoren und Staatsfonds Geld ohne Ende gepumpt" werde. "Irgendwann könnte der Punkt kommen, an dem unsere Fans - und übrigens auch die Medien – akzeptieren müssten, dass die deutschen Fußballmannschaften international keine Rolle mehr spielen."

Hoeneß wirbt beim Umgang mit Staaten wie dem WM-Gastgeberland Katar für die Devise "Veränderung durch Annäherung". Die Menschenrechte würden dort nur besser geachtet, "wenn man im Dialog immer wieder auf die Missstände hinweist. Nur das führt dazu, dass sich die Dinge verbessern. Meine Überzeugung ist, man muss dort präsent sein."

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  • Münchner Kindl am 03.01.2022 09:54 Uhr / Bewertung:

    Verlängern, und zwar zu marktgerechten Konditionen! Der FC Bayern muss international wettbewerbsfähig bleiben. Die 10 bis 20 Mio. von Qatar entsprechen nicht der Stellung des FC Bayern als Nummer Eins der UEFA-Clubrangliste und als aktueller Weltpokalsieger.

  • Fußball-Fan am 03.01.2022 18:01 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Münchner Kindl

    Aber Katar will den Bayern wohl nicht mehr geben. Schließlich haben sie noch viele anderem Clubs zu unterstützen. Die Bayern müssen sich beim Scheich-Geld hinten anstellen. Pfui, lieber FC Bayern. Pfui.

  • Zuschauer am 02.01.2022 20:14 Uhr / Bewertung:

    Als wenn der Abnehmer von Sponsoringgeldern der Kataris irgendwas an deren Politik oder Kultur durch "Hinweise" ändern könnte... Am Ende knallt man brav die Hacken, dass man derart viele Millionen für ein schnödes Ärmelsponsoring bekommt und ist heilfroh höhere Einnahmen zu haben.
    "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing" - so und nicht anders läuft das.
    Ist übrigens auch nicht anders bei den großen Automibilproduzenten, die Katar in ihrer Aktionärsriege haben. VW und AUDI sind ebenso deren Unterlinge wie der vergleichsweise noch viel mickrigere FC Bayern. Die lieben Besser-Wutbürger sollten langsam aufhören sich selbst etwas vorzumachen. Wer zahlt, der bestimmt die Musik, und nicht umgekehrt. Seid dankbar für eure eigenen Arbeitsplätze und euren Wohlstand, und hört auf die Hand zu beißen die euch füttert.

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