UEFA droht Bayern-Fans mit Strafe!
München - Der "Club Nr. 12" hatte das Gespräch mit der UEFA gesucht - und bekam eine Abfuhr. Der Grund für die aktuelle Auseinandersetzung des Bayern-Fanclubs mit der Dachorganisation des europäischen Fußballs liegt im Champions-League-Spiel des FC Bayern bei ZSKA Moskau (30.09) . Von dieser Partie sollen die Fans nämlich ausgeschlossen werden.
Der Grund: Fans des ZSKA waren in der vergangenen Vorrunde der Champions League an Randalen mit Fans von Viktoria Pilzen beteiligt. Sie zeigte rechtsradikale Symbole und sangen antisemitische Lieder. Die Uefa verhängte als Strafe ein Geisterspiel- und davon sind nun auch die Bayern-Fans betroffen.
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Der Bayern-Fanclub "Club Nr. 12" hat sich vergangenen Woche mit einem Schreiben an die UEFA gewendet. Doch die scheint von ihrem Geisterspiel-Vorhaben nicht abzuweichen.
Hier lesen Sie die Pressemitteilung des Club Nr. 12 im Wortlaut:
"Ausgesperrte Bayern-Fans in Moskau: UEFA nicht gesprächsbereit - weitere Nachfragen könnten von UEFA bestraft werden
Die UEFA hat gestern der europäischen Fanorganisation FSE mitgeteilt, dass die Stadionsperre in Moskau bereits im Februar auf der Homepage der UEFA veröffentlicht und diese Strafe auf einigen internationalen Websites erwähnt wurde. Auf die Problematik, dass mit dem Zuschauerausschluss auch die unbeteiligten Bayernfans bestraft werden, geht die UEFA in ihrem Schreiben genau so wenig ein, wie auf die Bitte um ein Gespräch mit den betroffenen Fans oder auf die genannten Beispiele aus der Vergangenheit, bei denen eine Lösung für die angereisten Auswärtsfans gefunden wurde.
Bzgl. des Zuschauerausschlusses in Bukarest am morgigen Donnerstag, der erst nach der Ansetzung des Spiels gegen Aalborg beschlossen wurde, signalisiert die UEFA Gesprächsbereitschaft mit der FSE zu einem nicht näher genannten Zeitpunkt, was den Fans aus Aalborg sicher nicht mehr helfen wird.
Außerdem betont die UEFA, dass sie die strikte Durchsetzung der durch die Disziplinarkommission gefällten Strafen garantieren muss.
Dabei verschweigt die UEFA die gerade in den letzten Wochen zu beobachtende Praxis, einmal verhängte Strafen wieder aufzuweichen, wie im Fall der Verstöße gegen das Financial Fairplay von ManchesterCity oder Paris St. Germain.
Der Südkurvenrat des FC Bayern hat am gestrigen Abend beschlossen, diese Vorgehensweise der UEFA nicht zu akzeptieren: Um auf die Problematik hinzuweisen, wurde dem FC Bayern angekündigt, dass man nach wie vor Klärungsbedarf mit der UEFA sieht. Dies sollte am heutigen Abend mit zwei großen Bannern in der Südkurve dokumentiert werden. Die geplanten Banner tragen in Anlehnung an Image-Kampagnen der UEFA die Aufschrift "Do you care about away fans?" und "Where is your RESPECT, UEFA?".
Die UEFA hat daraufhin den FC Bayern heute Vormittag informiert, dass man das Aufhängen der Spruchbänder als „unangebrachtes Fan-Verhalten“ einstufen wird, welches Disziplinarmaßnahmen zur Folge haben könnte. Somit würde unserem Verein eine erhebliche Geldstrafe, im schlimmsten Fall eine Sperrung der eigenen Fankurve drohen. Die Vereinsführung hat uns deshalb gebeten, auf die geplante Aktion zu verzichten.
Um in dieser Angelegenheit kein weiteres Öl ins Feuer zu gießen, werden wir dieser Bitte Folge leisten. Unabhängig davon werden die Fans in der Südkurve die zu dem respektlosen Umgang mit den von den Stadionsperren betroffenen Auswärtsfans zusätzlich aufgetretene Beschneidung der Meinungsfreiheit nicht akzeptieren.
Wir werden in den kommenden Wochen das Gespräch mit den Fankurven anderer ChampionsLeague und EuropaLeague-Teilnehmer suchen und ein gemeinsames Vorgehen diskutieren. Der von der UEFA eingeschlagene Weg, unangemessenes Verhalten weniger Fans mit unangemessenen Strafen zahlreicher unschuldiger Fans zu sanktionieren kann und wird auf lange Sicht genauso wenig funktionieren wir der Versuch, Meinungsäußerungen der Fankurven zu unterbinden."