Überholen, bitte!

Bayern-Reservist Miroslav Klose erzielt gegen die Kasachen seine DFB-Treffer Nummer 60 und 61. Er steuert unaufhaltsam auf Gerd Müllers Rekord zu. Löw deutet an, dass Klose in München bleibt.
Patrick Strasser |
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Kaiserslautern - Es ist nicht abwertend gemeint, aber wer die Landesauswahl der Fußballer Kasachstan am Samstagabend auf dem Betzenberg gesehen hat, muss vermuten, dass sie ihren Nationalsport besser beherrschen: Buzkashi, ein traditionelles Reiterspiel.


Eine kurze Erläuterung: Zu Beginn des Spiels wird eine tote Ziege, manchmal auch ein totes Kalb, auf dem Spielfeld, meist eine Steppe, abgelegt. Der Kadaver muss im Galopp aufgenommen und vor dem Preisrichter abgelegt werden. Jeder gegen jeden. Es ist alles erlaubt, um an das „Spielgerät“ zu kommen.


Auch im Fußball ist im Rahmen der Regeln alles erlaubt, vor das gegnerische Tor zu kommen, die Kasachen beschränkten sich eher darauf, das eigene zu sichern. Und vergaßen nach drei Minuten Miroslav Klose – wie kann man nur! Den Nationalelf-Klose! Den Rekordjäger, den Nachfolger von Gerd Müller, den er bald überholen wird. Schon stand es 1:0, kurz vor Ende erhöhte Klose noch auf 4:0, da schleppten sich die Kasachen schon sehr müde übers Lauterer Geläuf. Klose war’s egal, der Mittelstürmer arbeitete fleißig an seinem eigenen Geschichtsbucheintrag als DFB-Torjäger, er steht nun bei 61 Treffern. Sieben fehlen ihm noch zum einst als uneinholbar vermuteten Rekord von Gerd Müller.


„Jetzt bin ich schon so weit gekommen, dann will ich auch ganz vorne hin“, sagte Klose nach dem 4:0, „ich habe das mit Gerd besprochen, er ist nicht böse, wenn ich ihn überhole.“ Tatsächlich. Die Erlaubnis hat er von höchster Stelle: „Ich glaube, dass es der Miro schaffen wird. Und wenn es dann so sein wird, werde ich einer der Ersten sein, der Klose dazu gratuliert“, sagte Müller im DFB-Programmheft. Freie Fahrt für Klose: Überholen, bitte!


Bei Bayern ständiger Reservist ohne Startelf-Einsatz 2011, bei Bundestrainer Joachim Löw gesetzt. Es ist ein eigenartiger Herbst in der Karriere des Miroslav K. und „eine Kunst, sich fit zu halten und ordentlich zu trainieren“ (Klose über Klose). Er kann es und erträgt es mit Gleichmut. „Wir sind ja nichts anderes gewohnt in der Nationalmannschaft von ihm“, sagte Kapitän Philipp Lahm, „er trifft am laufenden Fließband und ist so sehr sehr wichtig für uns.“ Für van Gaal offenbar nicht. Der steht bei Bayern am Tore-Fließband – und Klose vor dem Abschied, da sein Vertrag im Juni endet? „Mit dem neuen Trainer Jupp Heynckes beginnt jetzt eine neue Etappe.“ Er wolle „auf höchstem Niveau weiterspielen“. Also nicht bei seinem Lieblingsklub Kaiserslautern, „später ist das sicher denkbar“. Zu einem Einjahres-Vertrag bei Bayern würde er wohl nicht nein sagen, da er sich dann auf höchstem Level – selbst im Training – auf die EM 2012 in Polen, dem Land seiner Eltern, vorbereiten kann. „Ich habe mit Miro gesprochen“, sagte Löw, „ich glaube, grundsätzlich möchte er bleiben.“


Wäre auch in Löws Sinne. Er kann Klose weiter auf Rekordjagd schicken. Und der wollte noch klarstellen: „Für mich bleibt Gerd der Bomber, er ist für mich une

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