Über Siebenbürgen müsst ihr geh'n
Löwen-Profi Lovin, einst bei Cluj-Rivale Steaua Bukarest, warnt vor dem Bayern-Gegner.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte ihren Spaß. Verständlich, selbst eine Kanzlerin wird ja nicht alle Tage zur Ehrendoktorin einer Universität ausgezeichnet. Genau jenen Titel erhielt Merkel jüngst von der Uni in Cluj, wegen ihres „historischen Beitrags zur europäischen Vereinigung“. Wie die Pressestelle des Kanzleramts mitteilte, habe sich Merkel „in Cluj sehr wohl gefühlt. Es war eine sehr schöne Reise. Schade, dass sie nicht länger bleiben konnte“, hieß es. Die Bayern wären wohl froh, nach ihrem Champions-League-Trip ähnlich positiv über ihre Zeit im rumänischen Cluj, das einst Klausenburg hieß, sprechen zu können.
„Aber sie werden es schwer haben, im Stadion herrscht eine hitzige Atmosphäre“, sagt Löwen-Spieler Florin Lovin. Er war vor seiner Zeit in München viele Jahre für Steaua Bukarest aktiv, trat öfter beim CFR Cluj an. Lovin: „Die Mannschaft ist zu Hause stark. Die Bayern werden noch größere Probleme bekommen als im Hinspiel." Vor zwei Wochen gewannen sie daheim 3:2, mit viel Mühe. Jetzt heißt das Motto: Über Siebenbürgen müsst ihr gehen.
Für den nach der staatlichen Eisenbahngesellschaft benannten Verein geht es am Mittwoch um viel. Will der Klub seinen in den letzten acht Jahren vom Multimillionär Árpád Pászkány mit rund 100 Millionen Euro ermöglichten Aufstieg von der dritten Liga bis zur Meisterschaft fortsetzen und das Achtelfinale erreichen, darf er sich keine Niederlage erlauben. Und wenn doch, kann man erahnen, wer nach dem verkorksten Liga-Start (Platz zehn nach 13 Spielen) um seinen Job fürchten muss: Trainer Sorin Cartu ist zwar erst seit wenigen Wochen im Amt, doch er ist schon der zehnte Coach seit 2004; Pászkány ist kein geduldiger Mann.
„Cluj ist zwar wegen des gekauften Erfolgs nicht so richtig beliebt“, sagt Lovin, „aber der Erfolg der letzten Jahre hat Respekt verdient.“ mpl, rf
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