Tuchel setzt FC-Bayern-Star Kimmich auf Rechtsverteidiger-Position: Das sind die Gründe

München - Die erste Partie auf seiner neuen, alten Position war für Joshua Kimmich eine durchschnittliche (AZ-Note 4). Dem Rechtsverteidiger des FC Bayern ging ein wenig der Offensivdrang ab, den er in der Vergangenheit schon regelmäßig gezeigt hat, er musste sich offenbar erst wieder umstellen.
Denn sonst ist Kimmich bekanntlich im zentralen Mittelfeld zuhause, er diktiert von dort aus das Spiel. Doch in den kommenden Monaten wird er sich auf die neue Realität als Rechtsverteidiger einstellen müssen - bei Bayern und auch in der deutschen Nationalmannschaft.
Thomas Tuchel über Kimmich als Rechtsverteidiger: "Er hat es gut gemacht"
"Ich hätte nicht mehr sonst gewusst, wer rechter Verteidiger spielen soll", sagte Trainer Thomas Tuchel über "Vollprofi" Kimmich: "Joshua war der Einzige im Kader, der auf der Position schon gespielt hat. Und er hat es gut gemacht." Neben Neuzugang Sacha Boey fallen derzeit auch Noussair Mazraoui und Bouna Sarr längerfristig aus, immerhin gab nun Konrad Laimer sein Comeback nach überstandener Wadenverletzung. Tuchel wechselte den Österreicher in der zweiten Halbzeit ein.
"Es muss auch mal aufhören, dass wir Spieler wie Konni nach sechs Wochen Verletzungspause mit einer Muskelverletzung und nur drei Trainingseinheiten in ein Spitzenspiel reinschicken - und dann auf einer Rechtsverteidiger-Position", sagte Tuchel über Laimer: "Dazu war ich nicht mehr bereit."
Joshua Kimmich wohl auch gegen Freiburg Rechtsverteidiger
Laimer wird nun behutsam aufgebaut, Kimmich dürfte daher auch am Freitag im Spiel beim SC Freiburg als Rechtsverteidiger agieren. "Alles ist möglich, wir entscheiden von Spiel zu Spiel", sagte Tuchel: "Die Wahrscheinlichkeit, dass wir ihn auf dieser Position gegen Freiburg brauchen, ist sehr hoch."
Zwar kommt Dayot Upamecano nach seiner Gelb-Rot-Sperre zurück, "aber er ist in der Champions League gesperrt", wie Tuchel weiter erklärte. Kimmich soll sich also rechts hinten einspielen für das Lazio-Rückspiel am 5. März. "Aber", ergänzte Tuchel: "Bei unserer Verletzungsthematik durch die ganze Saison sind wir gut beraten, bis Donnerstagabend zu warten mit der Aufstellung."
Kimmich darf trotzdem fest davon ausgehen, vorerst in der Viererkette zu spielen. Im DFB-Team wird es bei der Heim-EM genauso sein - weil Bundestrainer Julian Nagelsmann Mittelfeldstar Toni Kroos zurückgeholt hat.