Trotz Versetzung in Frankreichs U19: Mathys Tel bricht beim FC Bayern weiter Rekorde
München – Vor dem Spiel in Darmstadt musste Bayerns Publikumsliebling Mathys Tel einen Rückschlag hinnehmen. Kindheitsidol Thierry Henry nominierte den 18-Jährigen diesmal nicht für Frankreichs U21. Als Grund nannte der Weltmeister von 1998 bei "L'Equipe" fehlende Spielpraxis: "Es gibt Bereiche unterhalb (der U21, d. Red.), in denen er Spielpraxis sammeln kann, was sehr wichtig ist. Wir kennen Mathys und wissen, wozu er in der Lage ist", betonte Henry.
Trotz Jokerrolle: Mathys Tel bereits unter den besten Torschützen beim FC Bayern
Zur ganzen Wahrheit gehört allerdings auch, dass Tel im Verein, verglichen mit seinen U21-Kollegen, auf dem höchsten Niveau spielt. Wilson Odobert steht bei Burnley unter Vertrag, dem Vorletzten der Premier League, Georginio Rutter spielt sogar eine Klasse tiefer, für Leeds in der Championship. Am nächsten kommen der Pariser Bradley Barcola oder Lens' Elye Wahi, die in dieser Saison, wie Tel. beide in der Champions League spiel(t)en.
Für Tel geht es stattdessen zurück in die U19. Davon ließ sich der Youngster in Darmstadt jedoch nichts anmerken. Nach 70 Minuten kam Tel für Leroy Sané ins Spiel. In Minute 93 chippte Jamal Musiala genial in den Lauf des Franzosen. ´Der Tabellenletzte konnte nur halbherzig klären. Choupo-Motings Ablage vollendete der Angreifer aus kurzer Distanz zum 1:5. Fünftes Saisontor. Auf mehr bringen es teamintern nur Leroy Sané (acht), Musiala selbst, nach seinem Doppelpack (zehn), sowie – natürlich – Harry Kane (31).
Ganz nebenbei war der Treffer auch zwei Rekorde wert: Kein anderer Spieler in Europas Topligen bringt es, nach Einwechslung, auf mehr Torbeteiligungen als die sieben von Mathys Tel. Zudem ist der Franzose, im Alter von 18 Jahren, zehn Monaten und 18 Tagen der jüngste ausländische Bundesligaspieler, der die Marke von zehn Treffern knackt.
Auch Max Eberl lobt Bayerns Fanliebling Tel
Zu diesen zehn werden mit Sicherheit noch viele dazukommen. Erst Anfang des Monats verlängerte Tel seinen Vertrag in München . Direkt auf seiner Antrittspressekonferenz betonte der neue Sportvorstand Max Eberl, dass Spieler wie Tel oder Musiala Eckpfeiler für die Zukunft seien. "Ich glaube, die Argumente bei Bayern München liegen auf der Hand. Die Perspektive, die Mathys hat ist großartig, sein Potenzial ist großartig, deswegen sind wir unfassbar froh, dass er bis 2029 verlängert hat", fügte der 50-Jährige bei "Sky" hinzu.
Und Tel selbst? Macht kein Geheimnis daraus, wie sehr er den Verein liebt. Seine Verlängerung gab er, in eine Bayern-Fahne gehüllt bekannt. Jüngst fuhr er auch einen jungen Fan nachhause. Und mit seinen Leistungen auf dem Platz dürfte Tel eher früher als später wieder zu Kindheitsidol Henry und der U21 stoßen – oder vielleicht noch eine Stufe weitergehen.