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Remis im Klassiker: Kompany wagt viel - und gewinnt trotzdem

Der FC Bayern und Borussia Dortmund trennen sich im Klassiker 1:1. Trotzdem hat Coach Vincent Kompany gewonnen, findet AZ-Reporter Patrick Strasser.
Patrick Strasser |
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Auch Cheftrainer Vincent Kompany.
Auch Cheftrainer Vincent Kompany. © IMAGO

Was den Bayern der späte Ausgleich bei Borussia Dortmund zum 1:1 durch das Kopfballtor von Jamal Musiala bedeutete, konnte man an den Reaktionen ablesen. An den Emotionen, dieser ausladenden Freude - vor der Kurve, mit den Fans. Auch die Bank, inklusive der Ersatzspieler und Trainer drehte frei. Selbst Vincent Kompany, den sonst eher nach Toren sanft grinsenden Cheftrainer, hat man selten so erlebt: Er zeigte an der Seitenlinie einen derart feurig-belgischen Gefühlsausbruch als hätte er zu scharf gewürzte Pommes, die in seiner Heimat so berühmten Fritten, gegessen. 

Kompany ging mit Hereinnahme von Tel Risiko

Kompany hat den Ausgleich derart abgefeiert, weil er wusste, dass eine Pleite beim BVB, seine und Bayerns erste Bundesliga-Niederlage in dieser Saison, auch an ihm festgemacht worden wäre. Denn mit der völlig überraschenden Hereinnahme von Mathys Tel als Linksaußen ging Kompany so hohes Risiko wie sonst nur mit seiner hoch stehenden und pressenden Verteidigungslinie.

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Fast wollte man meinen, er hätte sich bei seinem Förderer Pep Guardiola ein Vorbild genommen, der in großen Spielen oft in einer Mischung aus Aktionismus und - vermeintlich - genialem Wahnsinn eine Aufstellungssensation aus dem Hut zauberte. Julian Nagelsmann hat dieser Virus, der offenbar nur Top-Trainer befällt, auch schon erwischt. 

Tel stand zuletzt Anfang September in der Startelf

Dieser eine Wechsel, diese eine Umstellung kann der entscheidende kniff sein - kann!  Kein Coman, kein Olise, dafür Tel auf dem Flügel, ohne jegliche Spielpraxis. Zuletzt hatte Tel Anfang September in der Startelf gestanden, überhaupt war er letztmals Ende Oktober im Bayern-Dress auf dem Platz. Mutig, mutig, Monsieur Kompany! Die Kehrseite von Mut lautet ja stets: (zu viel) Risiko. Es ging gut. Die Münchner sind weiterhin klar auf Kurs Meisterschaft. Dank Musiala, dem Goldköpfchen. Für den Bayern-Trainer gilt: Gewagt – und trotz des 1:1 gewonnen.

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10 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • am 01.12.2024 12:01 Uhr / Bewertung:

    Natürlich hat Kompany gewonnen. Denn eigentlich hätte auch das Spiel 2:1 enden müssen nach dem klaren Foul an Sané im Straufraum der Preußen.

  • Monaco_Flote am 01.12.2024 09:21 Uhr / Bewertung:

    Ich kann diese Argumentationskette nicht nachvollziehen. Ja Bayern hat überwiegend (sehr) gut gespielt, aber gewonnen haben sie auch nicht. Man kann zufrieden sein mit dem Spiel und auch dem Ergebnis. Aber zu behaupten, der Trainer habe gewonnen, weil er mit/trotz seiner Risikoaufstellung nicht verloren hat, halte ich schon für weit hergeholt. Zu Mal in einem anderen Artikel folgendes zu finden ist, "doch noch sind die Fußstapfen von Kane zu groß, dass der Franzose ihn in Top-Spielen ersetzen könnte. Das zeigte seine Leistung gegen den BVB (AZ-Note 5)."
    Hiermit widerspricht man sich selbst. Abgerechnet wird am Ende der Saison wie gut)/schlecht der Trainer wirklich war, vorher ist das alles Raten ins Blaue.

  • Play Fair am 02.12.2024 13:47 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Monaco_Flote

    "..Hiermit widerspricht man sich selbst.." schön verdreht, mal wieder.
    auch wenn man die fusstapfen kanes (noch) zu gross für tel hält, darf man ihn doch trotzdem aufstellen, wenn kane ausfällt, oder sollte das aufgrund deiner logik nicht sein dürfen?
    der wiederspruch besteht doch eher in deiner "argumentationskette"

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