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Trotz Mitläufer-Rolle: Warum die Sané-Nominierung dennoch richtig war

AZ-Sportreporter Patrick Strasser über die Rolle von Leroy Sané bei der Europameisterschaft.
Patrick Strasser |
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Leroy Sané ist noch nicht so richtig bei der EM angekommen.
Leroy Sané ist noch nicht so richtig bei der EM angekommen. © IMAGO / osnapix

In seinen Gedanken spielt doch jeder mal gerne Bundestrainer, zumindest für kurze Zeit. Mal ehrlich: Kadernominierung, Aufstellung, Taktik, Auswechslung – wer weiß es vor dem Bildschirm und im Stadion nicht besser als Julian Nagelsmann?

Mats Hummels und Leon Goretzka waren die Reizthemen bei der Auswahl des 26-Spieler-Kaders. Im Laufe der Vorrunde, abgeschlossen als Gruppenerster weswegen kaum jemand den aussortierten Herren Hummels und Goretzka nachweint, sollte ein Spieler zum 12. Mann werden, der aufgrund seiner Qualität und Klasse ganz klar Stammspieler-Potenzial hat: Leroy Sané.

Leroy Sané plagen seit Monaten Patellasehnen-Probleme

Doch wegen seiner Patellasehnen-Probleme, die ihn seit Frühjahr beim FC Bayern zum Teilzeit-Flügelspieler machten, kommt er nicht in Tritt und nur auf drei Einwechslungen bisher. Ohne wirklichen Einfluss aufs DFB-Spiel und die Ergebnisse. Er läuft so mit, der Leroy. Tut er sich damit einen Gefallen? Hat Nagelsmann ihm damit einen Gefallen getan?

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Ich sage: Ja und Ja! Ich hätte Sané auch mitgenommen zur EM - selbst im Wissen, dass der begnadete Kicker nicht bei 100 Prozent ist und komplett im Schatten des Zauberlehrlinge-Duos "Wusiala", also Florian Wirtz und Jamal Musiala, steht. Nimmt Sané damit einem anderen Offensivspieler den Kaderplatz weg? Nein! Mit Maximilian Beier ist ja ein 21-jähriger Jungspund-Wirbelwind dabei.

Schweinsteiger war 2014 auch angeschlagen – der Rest ist Geschichte

Denn selbst für einen einzigen, genialen Moment hätte sich das Sané-Wagnis gelohnt. Das entscheidende Dribbling, der Türöffner-Pass oder das goldene Tor in einem K.o.-Spiel und Nagelsmann hätte alles richtig gemacht. Siehe das Halbfinal-Hinspiel des FC Bayern gegen Real Madrid als Sané trotz seines körperlichen Handicaps mit einem explosiven Antritt und satten Linksschuss das zwischenzeitliche 2:1 erzielte.

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Auch frühere Bundestrainer nahmen angeschlagene Spieler in ihren Turnier-Kader, weil sie auf den Heilungsprozess setzten und den Einfluss des Kandidaten bei der Rückkehr in die Startelf. Siehe den angeschlagenen Bastian Schweinsteiger, der bei der WM 2014 in Brasilien erst im zweiten Gruppenspiel eingewechselt werden konnte, danach bis zum heiteren Ende durchzog, mit Blut, Schweiß und Tränen den Titel in Rio holte.

Geduld ist bitter, aber sie trägt manchmal süße Früchte.

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