Trotz Gruppensieg: Der FC Bayern will gegen Inter Mailand ein "Zeichen setzen" und im "Flow" bleiben

München - Oberflächlich betrachtet geht es nur noch um die Goldene Ananas, Oliver Kahn allerdings versichert, dass der Schein trügt.
Die letzte Gruppenpartie des FC Bayern in der Champions League gegen Inter Mailand mag keine Bedeutung mehr haben – die Münchner sind längst für das Achtelfinale qualifiziert, als Erste obendrein. Aber, sagt der Klubchef: "Das wird kein gemütliches Freundschaftsspiel, dazu steht viel zu viel Prestige auf dem Spiel." Und nicht nur das.
Kimmich: "Wollen das Spiel gewinnen"
Tatsächlich soll der "Flow", in dem sich der Rekordmeister mit sechs Pflichtspiel-Siegen nacheinander in einem goldenen Oktober gerade befindet, am Dienstag (21 Uhr/Prime Video und im AZ-Liveticker) nicht unterbrochen werden. "Der Trainer", berichtete Joshua Kimmich am Montag, "hat es schon angesprochen, dass es darum geht, Zeichen nach innen und nach außen zu setzen." Heißt: Die Spielfreude soll wieder zu sehen sein, "wir wollen das Spiel gewinnen", um, ja, um eben "ein Zeichen zu senden".
Da soll es auch keine Rolle spielen, dass Trainer Julian Nagelsmann vor und während des Spiels Wechsel beim Personal vornehmen will. "Wir werden rotieren müssen, weil wir ein paar müde und angeschlagene Spieler haben", sagte er.
De Ligt fällt gegen Inter Mailand aus
Auf jeden Fall fehlen wird der angeschlagene Matthijs de Ligt (Knie), der allerdings am Wochenende in der Bundesliga bei Hertha BSC wieder zur Verfügung stehen soll. Mit Thomas Müller rechnet Nagelsmann erst in der kommenden Woche.
Vielleicht ebenfalls schon am Samstag könnte Manuel Neuer wieder das Münchner Tor hüten, signalisierte Nagelsmann. Die "Stoßbelastung" auf die lädierte Schulter habe der Kapitän der Münchner und der Nationalmannschaft beim Training am Montag "gut verkraftet". Noch müsse abgewartet werden, mit Blick auf die WM ab 20. November verbreitete der Trainer allerdings Optimismus: "Ich glaube, die Nation kann beruhigt zu Bett gehen heute Nacht."
Nagelsmann: "18 Punkte in der Gruppe wären sehr, sehr stark"
Das soll am Dienstag selbstverständlich auch für den Anhang der Münchner gelten. "Bei uns will keiner nachlassen", sagte Kimmich, es sei deshalb auch "kein Zufall, dass wir im Flow sind".
Auch vor Beginn der Siegesserie sei es schon "in die richtige Richtung gegangen", nur hätten da die Ergebnisse noch nicht gestimmt. Dass der FC Bayern hingegen in der Champions League in einer "sehr schweren Gruppe" schon längst als Sieger feststehe, sei schon "bemerkenswert".
Nagelsmann betonte unterdessen, dass die personellen Wechsel gegen Inter in erster Linie dem Kampf um die Tabellenführung in der Bundesliga geschuldet seien: "Wir haben noch drei wichtige Spiele." Dennoch sei die Begegnung mit den ebenfalls vorzeitig für das Achtelfinale qualifizierten Italienern "nach wie vor ein Champions-League-Spiel", das selbstverständlich gewonnen werden soll: "18 Punkte in der Gruppe wären sehr, sehr stark." Und gut für den "Flow".