Trennung im Sommer

Kapitän Mark van Bommel wird den FC Bayern im Sommer 2009 verlassen. Er sagt : „Am Ende entscheidet der Verein." Noch nie in der Geschichte des Vereins wurde ein aktueller Kapitän so lange hingehalten, eine Verlängerung der Zusammenarbeit ist beinahe ausgeschlossen.
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In den vergangenen Wochen kam Bayern-Kapitän Mark van Bommel wieder zum Einsatz, doch die Bayern-Bosse planen wohl ohne den Holländer für die kommende Saison.
firo / Augenklick In den vergangenen Wochen kam Bayern-Kapitän Mark van Bommel wieder zum Einsatz, doch die Bayern-Bosse planen wohl ohne den Holländer für die kommende Saison.

Kapitän Mark van Bommel wird den FC Bayern im Sommer 2009 verlassen. Er sagt : „Am Ende entscheidet der Verein." Noch nie in der Geschichte des Vereins wurde ein aktueller Kapitän so lange hingehalten, eine Verlängerung der Zusammenarbeit ist beinahe ausgeschlossen.

MÜNCHEN Mark van Bommel hat einen Lieblingsausspruch, gern benutzt, wenn die Unwägbarkeiten des Fußballs mal wieder zugeschlagen haben. Dann sagt der Bayern-Kapitän: „So ist Fußball.“ Keine Ausrede, es macht ihm eben das Leben leichter, einige Dinge zu verstehen. Etwa die zwischenzeitliche Verbannung durch Jürgen Klinsmann auf die Ersatzbank, obwohl der Trainer den 31-Jährigen kurz vor Saisonbeginn zum Kapitän ernannt hatte.

Nun muss van Bommel mit einer anderen Tatsache klarkommen. Damit, dass sein Vertrag über den 30. Juni 2009 hinaus nicht verlängert wird. Der FC Bayern und sein Kapitän: Es kommt zur Trennung im Sommer. Zwar hat bereits ein erstes, jedoch eher zaghaftes Gespräch zwischen den Verantwortlichen und van Bommels Berater Rob Jansen stattgefunden. Darin aber wurde lediglich vereinbart, „dass wir uns im Dezember oder in der Winterpause erneut zusammensetzen, um zu sprechen“, wie Manager Uli Hoeneß nach dem 2:1 auf Schalke betonte. Nur aufgeschoben? Wie die AZ erfuhr, planen die Bosse nicht mehr mit dem Holländer über die Saison hinaus.

„Am Ende entscheidet der Verein und nicht der Spieler“, sagte van Bommel am Sonntag, „natürlich habe ich einen Wunsch. Aber wenn ich das jetzt öffentlich mache, dann sagt jeder: Wie ist das denn möglich, dass der Kapitän bleiben will, aber nicht verlängert wird? Deshalb ist es besser, ich sage nichts.“ Längst spürt er, dass er nicht bleiben darf. Immer wieder hat er betont, dass er und seine Familie (Frau Andra, die Söhne Thomas und Ruben sowie Tochter Renee) sich in München „sehr wohl“ fühlen. Im August 2006 wurde der defensive Mittelfeldspieler vom FC Barcelona verpflichtet – nun sieht es wieder nach einem Umzug aus.

„Wir warten auf die Bayern, auf deren Pläne“, sagte sein Berater Jansen im „kicker“ und fügte hinzu: „Wenn sie Mark nicht mehr wollen, dann geht er. So ist der Fußball.“

Mit Bastian Schweinsteiger, dessen Vertrag ebenso im Sommer 2009 ausläuft, haben die Bosse letzte Woche ein erstes konkreteres Gespräch geführt; van Bommel wird hingehalten. In der Geschichte des FC Bayern war es noch nie der Fall, dass über die Zukunft eines aktuellen Kapitäns von Vereinsseite nicht mehr als ein „Schau mer mal“ kam.

Dazu kommt: Im August wurde mit Nachdruck versucht, den Ukrainer Anatoli Timotschuk (29) von Zenit St. Petersburg zu verpflichten; der spielt van Bommels Position.

„Im Moment kann ich mir nur zwei Vereine vorstellen, wo ich meine Karriere beenden möchte“, hat Mark van Bommel kürzlich erklärt, „das ist der FC Bayern und der PSV Eindhoven.“ Oder womöglich doch Schalke, wo Fred Rutten Trainer ist? Die beiden arbeiteten früher schon einmal in Eindhoven gemeinsam.

Wenn der Kapitän geht, steht ein anderer parat: Philipp Lahm. Im „Focus“ bekräftigte er: „Ich habe gesagt, dass ich für die Kapitänsbinde zur Verfügung stehe. Das tue ich noch immer. Aber es ist momentan kein Thema.“ Bald aber schon.

Patrick Strasser

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