Trauma? Eine Festnacht!

Bayern trifft im Champions-League-Viertelfinale auf den alten Widersacher Manchester United.Van Gaal: „Ein schweres Los, ManU ist Favorit.“Effenberg: „Sie haben nichts zu verlieren“.
von  Abendzeitung
ManU-Superstar Wayne Rooney und sein Trainer Sir Alex Ferguson werden am 30. März Gegner vom FC Bayern in der Champions League sein.
ManU-Superstar Wayne Rooney und sein Trainer Sir Alex Ferguson werden am 30. März Gegner vom FC Bayern in der Champions League sein. © dpa

Bayern trifft im Champions-League-Viertelfinale auf den alten Widersacher Manchester United.Van Gaal: „Ein schweres Los, ManU ist Favorit.“Effenberg: „Sie haben nichts zu verlieren“.

MÜNCHEN Es ist nicht Barca. Auf die Zauberkicker um Lionel Messi können die Bayern erst am 22. Mai 2010 treffen. In Madrid. Im Finale der Champions League.

Jetzt gibt es erst mal zwei Spiele gegen das Trauma. Die Auslosung für das Viertelfinale bescherte den Bayern am Freitag Manchester United. Am 30. März in München und am 7. April in Old Trafford geht es gegen den Klub, der Bayern 1999 in der Nachspielzeit des Finales besiegte.

Ein Hammerlos, das aber für gute Laune sorgte bei den Bayern. „Das Heimspiel wird eine Festnacht für uns“, so freut sich Sportdirektor Christian Nerlinger auf die Spiele gegen das Team um Superstar Wayne Rooney und Altmeister Ryan Giggs. Nerlinger: „Manchester ist eine der größten Mannschaften in Europa. Wir sollten positiv an die Aufgabe herangehen.“

Es wird das Duell des Tabellenersten der Premier League und des Tabellenprimus der Bundesliga, England gegen Deutschland, das Duell zweiter Traditionsvereine. „Manchester spielt immer offensiv, die richten sich nicht nach dem Gegner, sondern spielen immer ihren Fußball. Genauso wie auch der FC Bayern“, meinte Trainer Louis van Gaal, „wir tun uns leichter, wenn der Gegner das Spiel macht.“

Ein Vorteil sei das für die Bayern. Der einzige? „Manchester ist ein schweres Los. Sie sind mit Barcelona Favorit auf den Titel. Es wird schwer, sie zu schlagen“, so van Gaal.

„Aktuell stehen sie ein Stück über uns, aber es ist ein großer Reiz für unsere Mannschaft, die kleine Chance zu nutzen und das Halbfinale zu erreichen“, meinte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. Die Spieler müssten „an ihre Grenzen gehen und vielleicht darüber hinaus.“

Die Favoritenrolle Manchesters liegt nicht am Trauma von 1999, sondern an der Art, wie die von Sir Alex Ferguson trainierte Mannschaft zuletzt in der Liga und Champions League aufgetreten ist. Die Bilanz aber spricht für Bayern. Von sieben Duellen gewann Bayern zwei, dazu kommen vier Remis und nur eine Niederlage – das Finale 1999. Schon einmal trafen sich die Klubs im Viertelfinale. 2001 folgte nach einem 1:0 in Manchester ein 2:1 in München, damals besiegten sie das Trauma. Danach zog Bayern über Real ins Finale in Mailand ein. Und triumphierte.

Vielleicht sollten sich die Bayern also an Stefan Effenberg orientieren, dem Kapitän der Helden von 2001. „Es ist ein tolles Los. So ein Spiel wollen die Fans sehen. Und wenn der ganz große Triumph gelingen soll, musst du auch die großen Gegner ausschalten“, sagte der Sky-Experte. „Bayern ist in meinen Augen Außenseiter, aber das muss ja kein Nachteil sein. Sie haben ja nichts zu verlieren – und das kann sie gefährlich machen."

Filippo Cataldo

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