Transferpläne des FC Bayern – "Nicht vorstellbar, dass er den Verein verlässt": Das ist der Stand bei Kane, Walker und Goretzka

Singapur - Die Mission Kane startete für die zwei Mann starke Verhandlungsdelegation des FC Bayern am Montag um genau 10.51 Uhr. Von Oberpfaffenhofen (bei München) hoben Vorstandschef Jan-Christian Dreesen und der Technische Direktor Marco Neppe in einem Privatjet nach London ab. Das Ziel der Reise: Nicht weniger, als den kompliziertesten und teuersten Deal der Vereinsgeschichte eintüten.
Mit Daniel Levy, Präsident von Tottenham Hotspur, will man Einigung erzielen über die Ablösesumme, für die der harte Verhandlungspartner sein wertvollstes und teuerstes Pferd im Stall nach München umsiedeln lässt: Harry Kane, 30 Jahre alt, Kapitän der englischen Nationalelf, Sehnsuchtsmittelstürmer der Münchner.
Harry-Kane-Transfer: Bosse des FC Bayern mit drittem Angebot an Tottenham
Mit Kane sind sich die Bayern längst über die Parameter der Zusammenarbeit, allen voran das Gehalt, einig. Er soll einen Vier- oder Fünfjahresvertrag erhalten. Der Poker mit Tottenhams Levy befindet sich in der finalen Phase, diese Woche sollen alle Karten auf den Tisch. Laut der britischen "Daily Mail" sei die Delegation aus München "zuversichtlich", den von den Spurs angeblich geforderten Preis von 90 Millionen Pfund (105 Millionen Euro) zu drücken.
Dreesen und Neppe sollen ein neues, nun schon drittes Angebot in Höhe von umgerechnet 87,3 Millionen Euro im Gepäck haben. Auf Basis der zahlreichen Vorverhandlungen könnten die Bosse Levy und Dreesen nach AZ-Informationen in einem Meeting auf Augenhöhe nun den Durchbruch erzielen – mit einem Deal, der alle Partien zufriedenstellen und nach außen bestmöglich aussehen lassen soll.
Harry Kane verlängert Vertrag bei Tottenham nicht – und will Klarheit über FC-Bayern-Wechsel
Levy hat einsehen müssen, dass Kane nicht über 2024 hinaus verlängern wird. Also kann er nur jetzt einen "big deal" mit der Tottenham-Legende erzielen.
Für den Wunschmittelstürmer würde Bayern auch die Schallmauer von 100 Millionen Euro Ablöse durchbrechen. Was ihnen in die Karten spielt: Kane will baldmöglichst Klarheit. Neben dem angepeilten Königstransfer Kane haben die Bayern im nun begonnenen letzten Monat des Transferfensters alle (Poker-) Hände voll zu tun auf der Einkaufs- wie auf der Verkaufsseite.
FC Bayern: Kyle Walker bleibt Tuchels Wunschspieler für hinten rechts
Die Übersicht zum heißesten August der Vereinsgeschichte:
Kyle Walker: Der 33-Jährige von Manchester City ist Tuchels Wunschlösung für die Stelle des Rechtsverteidigers. Doch die Hoffnung, den Deal rund um das Testspiel in Tokio mit Gegner City klarzumachen, scheiterte. ManCity-Coach Pep Guardiola, der einstige Bayern-Coach, will den Nationalspieler auf keinen Fall ziehen lassen, Walker bekommt aktuell (noch) keine Freigabe.
Der Brite soll bei Bayern einem Zweijahresvertrag mit Option auf eine weitere Saison zugestimmt haben. Im Schatten der Bemühungen um Kane ist es aktuell ruhig um den Walker-Deal. Aus Münchner Sicht herrscht Stillstand mit dem Prinzip Hoffnung.
Leon Goretzka muss um seinen Platz beim FC Bayern kämpfen
Leon Goretzka: Tuchel präferiert im zentralen Mittelfeld das Duo Joshua Kimmich (28) und Konrad Laimer (26), der neu von RB Leipzig kam. Goretzka, in bisher allen drei Testspielen dieser Vorbereitung jeweils erst zur Pause eingewechselt, wirkt wie das dritte Rad am Sechser-Wagen.
Sein Treuebekenntnis zum FC Bayern macht es dem Verein – und speziell dem Cheftrainer - schwieriger, den Nationalspieler ins Schaufenster zu stellen.

Für Kapitän Kimmich "ist es nicht vorstellbar, dass Leon den Verein verlässt". Für Goretzka, an dem Manchester United interessiert sein soll, aktuell auch nicht – noch nicht?
Neue Konkurrenz, auslaufender Vertrag: Was wird aus Benjamin Pavard?
Benjamin Pavard: In Tokio betonte Tuchel, wie er den internen Konkurrenzkampf sieht: "Grundsätzlich ist es schon so, dass ich so schnell wie möglich eine Elf finden will, die konkurrenzfähig ist. Wer Nummer 12, 13, 14 ist, muss dranbleiben und drum kämpfen reinzukommen."

Der Franzose Pavard, der dem Verein mitgeteilt hat, seinen Vertrag über 2024 hinaus nicht verlängern zu wollen, gehört zur B-Besetzung, wenn das neue Innenverteidiger-Duo Min-jae Kim und Matthjis de Ligt fit ist. Pavard möchte nicht mehr rechts außen, sondern im Zentrum verteidigen.
Bayern will für den 27-Jährigen eine Ablöse erzielen, ihn nächsten Sommer nicht kostenlos ziehen lassen. Noch sind keine Angebote da, doch wenn es auf den Tag der Deadline zugeht, wird der Transfermarkt noch deutlich hitziger. Ein Walker-Transfer dürfte den Pavard-Abschied gewaltig beschleunigen.