"Total gelassen, sehr zufrieden"

Das 1:1 gegen Gladbach trübt Bayerns Freude über die gelungene Hinserie nicht. Dennoch war es ein Warnschuss: "Wir dürfen jetzt nicht die Füße hochlegen".
von  Abendzeitung

Das 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach trübt die Freude des FC Bayern über die rundum gelungene Hinserie nicht. Dennoch war es ein Warnschuss: "Wir dürfen jetzt nicht die Füße hochlegen".

München - Einen Zauberer wie auf der teaminternen Weihnachtsfeier am Samstagabend brauchen die Bayern für den Gewinn ihres 23. Meistertitels mit Sicherheit nicht. Nur eine Hinrundenpleite, plus 37 Tore, immer noch neun Punkte Vorsprung zum Jahreswechsel – wer will da noch am Titelgewinn der Münchner zweifeln?

Die zwei eingebüßten Zähler beim 1:1 (0:1) gegen Borussia Mönchengladbach konnten die Stimmung beim gemütlichen Zusammensein jedenfalls nicht trüben. "Wir können total gelassen und sehr, sehr zufrieden in die Winterpause gehen", sagte Präsident Uli Hoeneß: "Wenn wir so konsequent arbeiten, wie das jetzt der Fall war, werden wir unsere Ziele erreichen."

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge blickte in seiner Festrede auf "ein ereignisreiches Jahr mit Höhen und Tiefen" zurück. Man habe aus der Vorsaison die "richtigen Lehren" gezogen, nun gelte es 2013 "konzentriert und fokussiert" zu bleiben. Im Mai will man ja wieder mit tausenden Fans auf dem Münchner Rathausbalkon jubeln.

Nach der Feier, die ohne den erkrankten Trainer Jupp Heynckes und den am Auge verletzten Javi Martínez stattfand, konnten die Spieler lange ausschlafen – am Sonntag war trainingsfrei.

Vor dem "verdienten Weihnachtsurlaub" (Rummenigge) müssen Ribéry und Co. aber am Dienstag einen letzten Auftrag erledigen: Im Achtelfinale des DFB-Pokals kommt es zum raschen Wiedersehen mit dem FC Augsburg, bei dem man gerade erst in der Liga mit 2:0 gewinnen konnte.

"Wir wollen das letzte Spiel des Jahres unbedingt gewinnen", sagte Xherdan Shaqiri, der gegen Gladbach sein erstes Bundesligator erzielt hatte.

Nur ein wenig wurmte es die Münchner Bestmarken-Jäger, dass sie mit 42 Zählern den eigenen Hinrundenrekord von 44 Punkten aus der Saison 2005/06 unter Felix Magath nicht wiederholen konnten. Wichtiger aber sei der große Vorsprung auf die Verfolger, meinte Manuel Neuer: "Man kann einfach die Tabelle für sich sprechen lassen."

Der Nationaltorwart bewertete das 1:1 im Klassiker gegen Gladbach aber auch als kleinen Warnschuss: "Wir dürfen nicht die Füße hochlegen. Wir haben eine schwere Rückrunde vor uns."

Deutschlands Nummer 1 bekam gegen Gladbach nur einen Schuss aufs Tor - und der war drin. Der Handelfmeter von Thorben Marx war erst Gegentor Nummer sieben, womit die Bayern die Hinrunden-Bestmarke des VfB Stuttgart von 2003 egalisierten.

Vorne scheiterten die Bayern vor allem an einem Mann, Torwart Marc-André ter Stegen. "Weltklasse", urteilte Rummenigge. Der Jung-Nationalsspieler selbst gab sich hingegen betont lässig: "Es gab viel zu tun", sagte er. Einen Zauberer hatte aber auch er nicht gebraucht.

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